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Ruhr-Stickstoff-Werbung

Ruhr-Stickstoff-Werbung

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Carl Lohmann


Free Account, Wattenscheid

Ruhr-Stickstoff-Werbung

In den 50er Jahren wurde dieses Kartenspiel zu Werbezwecken für die Ruhr-Stickstoff AG herausgegeben.

Die Ruhr-Stickstoff AG ging 1952 aus dem Kohlenwertstoffverband im Ruhrgebiet hervor, der die Vermarktung von Kohlechemie-Produkten betrieb (hier insbesondere Ammoniaksalze aus Kokereien für Düngemittel). Die Ruhr-Stickstoff AG wurde in den 80er Jahren vom norwegischen Konzern Norsk Hydro übernommen. Das Verwaltungsgebäude der Ruhr-Stickstoff AG beherbergt nun das Finanzamt Bochum.


Technik: Scan direkt vom Objekt


Den dem Quartett beigelegten Text habe ich mit Kopfschütteln gelesen. Wie konnte so etwas von einem Industrieunternehmen noch zu dieser Zeit veröffentlicht werden?

ZITAT:

"Sinn und Zweck der meisten Unterhaltungsspiele für fröhliche Kinderkreise ist es, dabei "spielend zu lernen". Auch ein Quartett erfüllt erst dann diesen doppelten Zweck, wenn nicht nur das Spiel unterhält, sondern anhand schöner bildlicher Darstellungen Zusammenhänge aus Natur, Geschichte oder Kultur einprägsam aufzeigt.
Zur Bereicherung der vielen bestehenden Quartette werden hier Volkstrachten gezeigt, insbesondere bäuerliche Trachtenbilder, farbenfrohe und auch eigenartig anmutende Kleider, die unter dem gleichmachenden Einfluß der Mode fast ganz aus dem Bild des Dorfes verschwunden sind. Volkstrachten sollten aber auch heute als unverfälschter Ausdruck heimatlicher Volkskultur gewertet und als Symbol für eine versunkene "gute alte Zeit" in Erinnerung gehalten werden. Es ist heute schon schwer , in den Dörfern und in den Truhen alter Bauernhäuser die einst von den Grosseltern getragenen Trachten aufzuspüren. Man muß schon Museen und heimatgeschichtliche Sammlungen aufsuchen, um diese oder jene Tracht im naturgetreuen farbenprächtigen Bild wieder erstehen lassen zu können...

Es kommt noch hinzu, daß es uns ein Anliegen war, auch Trachten der verlorenen Heimat im deutschen Osten zu zeigen. Erinnerung für die Alten und Mahnung für die Jungen sollen die Trachtenbilder aus den landwirtschaftlich gesegneten Gauen jenseits der Oder und Neiße bedeuten, von denen das vergangene Deutsche Reich früher vornehmlich sein Brot hatte...

Auch mit diesem kleinen Quartett soll der Jugend gezeigt werden, daß aus dem bäuerlichen Erbgut auch heute noch Zeugen aus einer verklungenen Zeit vorhanden sind, auf die nicht nur das Dorf, sondern auch die Stadt stolz sein kann. Und wenn das Trachten Quartett mit bescheidenem Anteil dazu beitragen kann, Achtung vor den ländlichen Kunstschätzen zu wecken und zu erhalten, dann hat
es seinen doppelten Zweck, zu unterhalten und zu belehren, erfüllt."

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