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Ambivalenz der Freiheit

Ambivalenz der Freiheit

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Ambivalenz der Freiheit

Guten Tag- Euch!

Schulterschluss
Schulterschluss
Artur Feller

Commenti 4

  • Mario Fox 15/10/2019 13:21

    grafisch gekonnt gemacht- auch erzählerisch hat dein bild was zu bieten, die satte farbigkeit der art deco poller setzt den akzent
  • Frederick Mann 04/10/2019 11:17

    Downtown
  • Alfons Gellweiler 03/10/2019 17:05

    Was zeigt das Photo anders als eine x-beliebige Straße, ein bisschen breiter,
    ein bisschen sauberer, ein bisschen feiner als gewöhnlich ? Dazu ein Bildtitel,
    mit philosophischen Anspruch ? Wie sollte das zusammengehen ?

    Ich vermute, dass wir auf dem Photo die Friedrichstraße in Berlin sehen. 
    Zur Zeit der Teilung der Stadt, kam man dort ja als Wessi meist an, gelangte
    also aus der Freiheit in die Unfreiheit der DDR. Mein Empfinden war ein 
    wenig anders. Meine Augen empfanden bei einem einzigen Besuch Ostberlin
    vor allem als sinnenfeindlich, spießig, monoton und irgendwie unbewohnbar.
    Havanna auf Kuba zerfällt auch, aber anders, zuweilen sogar in Schönheit. Der
    Kommunismus deutscher Prägung hatte ein besonders hässliches Antlitz,
    weshalb mein erster Besuch auch mein letzter war.
    Als Tourist spielte die Frage der »Freiheit« oder der »Unfreiheit« kaum eine
    Rolle. Ich fühlte mich zu der Zeit auch im Westen oft gegängelt, bevormundet, 
    unterdrückt. Freiheit wird einem ja nicht gewährt. Wer das behauptet, lügt.
    Was ich auf deinem Photo sehe, ist etwas ganz anderes als das, was ich
    Mitte der siebziger Jahre in der Hauptstadt der DDR sah. Das wirkt durchaus
    freundlicher und entschieden schöner. Aber mit größerer Freiheit hat das
    rein gar nichts zu tun. Freiheit ist Arbeit, sie ist das Gegenteil von Bequemlichkeit,
    sie wird uns nicht geschenkt. Und wenn uns etwas geschenkt wird, das als
    Freiheit verpackt daherkommt, sollten wir sehr wachsam sein, ob es nicht am
    Ende um ein Danaergeschenk handelt.
    Wer es sich im »Einstein Café« (s.o.) bequem macht, mag sich frei fühlen, aber warum
    sollte er tatsächlich freier sein als ein DDR-Bürger in einem spießigen Café,
    das als volkseigener Betrieb geleitet wurde? Freiheit erschöpft sich für mich nicht
    in der Wahl zwischen Keks oder Schokolade. Aber zur Freiheit gehört für mich
    unbedingt die Möglichkeit mich gegen Keks und Schokolade gleichermaßen zu
    entscheiden, wenn es im Sinne der Bewahrung meiner Identität notwendig erscheint.
    Ich habe heute oft das Gefühl, dass immer mehr Menschen Freiheit ausschließlich
    als grenzenlose Konsumfreiheit begreifen, ohne dabei zu begreifen, dass sie
    damit immer größere Unfreiheiten in Kauf nehmen und sich dabei zunehmend selbst
    verlieren.

    Nur so ein paar freiheitliche Feiertagsgedanken.
    Alfons
  • --M. J.-- 03/10/2019 14:31

    Da gibt es ja noch eine "Dresdnerbank"!
    Von wann ist denn diese Aufnahme?
    Gruß Michael