(2) Die PSEUDO-PELORIE des Großblütigen Fingerhutes ...

(2) Die PSEUDO-PELORIE des Großblütigen Fingerhutes ...

... (Digitalis grandiflora) ist natürlich noch viel seltener als die des Roten Fingerhutes (D. purpurea) - die Art kommt wohl nirgendwo so häufig vor wie letzterer.
Den Großblütigen Fingerhut erkennt man an den braunen Flecken in der Blüte; außerdem hat er - im Gegensatz zum Gelben Fingerhut mit den kleineren Blüten eine grundständige Blattrosette.
Zur Pseudopelorienbildung - die beim Fingerhut öfter zu sehen ist, aber auch bei anderen Pflanzen, z.B. Orchideen vorkommt - gibt es verschiedene Theorien.
Die mir einleuchtendste ist die des Atavismus, des Weiterbestehens von Genen im Erbgut jetziger Pflanzen, das auf stammesgeschichtlich ältere Formen hinweist; die radiären Blüten sind früher entstanden als die zygomorphen (zweiseitig symmetrischen), die beispielsweise die Orchideen kennzeichnen.

Brunn bei Teublitz/Opf., 26.5.2018