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Zwerg fängt Riesen: Kräuselspinne mit Wespe

Zwerg fängt Riesen: Kräuselspinne mit Wespe

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Zwerg fängt Riesen: Kräuselspinne mit Wespe

Dass die kleine, nur einen halben Zentimeter große Grüne Kräuselspinne (Nigma walckenaeri) offenbar keine Mühe hat, in ihrem winzigen Netz selbst deutliche größere Insekten zu fangen, hatte ich in einem meiner ersten Bilder in der fc gezeigt*. Die Größenordnung, in der sich das dortige Opfer, Scaeva pyrastri (Späte Großstirnschwebfliege), bewegt, hatte ich seinerzeit für die Obergrenze dessen gehalten, was Kräuselspinnen zu überwältigen vermögen.
Nun fand ich vor ein paar Tagen eine regungslose Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) auf einem Blatt der Jungfernrebe, die sich an unserer Hauswand emporrankt. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich die seidigen Netzreste an den Beinen und den Flügeln – und sodann etwas abseits auch die außerordentlich gut getarnte Erbauerin. In der Vergangenheit hatte ich zwar ein paar Mal beobachtet, dass sich Wespen in dem nur bis ca. 30 cm² großen Netz verfangen können, sie jedoch in allen Fällen wieder frei kamen, und immer mit Unterstützung der Spinne. Offenbar wollten sie sich nicht mit den wehrhaften Wespen auseinandersetzen und haben sie aktiv aus dem Netz hinausbefördert, indem sie die Haltfäden durchtrennten.
Hier nun hat ein juveniles Spinnenweibchen mit einer Körperlänge von 3 mm eine Wespenarbeiterin mit 12 mm Länge gefangen, und noch nicht einmal viel dafür tun müssen. Nigma gehört zu den Kräuselspinnen, deren Fangfäden nicht mit einem Klebstoff, sondern mit einer „Masse“ extrem feiner Seidenfäden überzogen werden (anhand des jeweils unterschiedlichen Spinnapparates unterscheidet man die cribellaten (mit Nigma) von den ecribellaten Spinnen). Die Wespen, die wie einige anderen Hautflügler – Honigbiene, Sand- und Seidenbienen, Schmal- und Furchenbienen, Grabwespen – zahlreich an den Blüten der Jungfernrebe zu finden sind, landen gern auch einmal auf den Blättern, um sich zu putzen. Auf dem „falschen“ Blatt gelandet, kann die Wespe eine böse Überraschung erleben, wenn sie sich mit ihren bedornten und bestachelten Beinen in der Spinnenseide verfängt und sich nicht mehr befreien kann. Mit jeder Bewegung verheddert sie sich nur noch tiefer in der Seide. Die kleine Spinne kann hier noch nicht einmal eingreifen; selbst wenn sie die Wespe hätte entfernen wollen, liefe sie immer Gefahr, mit deren Fluchtbemühungen selbst vom Blatt geworfen zu werden. Also wartet sie in sicherer Entfernung ab. Ob die Lauf- und Haltefäden, die an der Blattfläche befestigt sind und die die Fangseide tragen, tatsächlich stabil genug sind, müssen sie in diesem Kampf beweisen. Und sie halten, das Netz ist zwar zerstört, hat aber seinen Zweck mit Bravour erfüllt. Während die Wespe allmählich erlahmt, kann die Spinne ihren tödlichen Stich anbringen.
Inzwischen bin ich vorsichtig geworden, wo die Obergrenze dessen ist, was Nigma erbeuten kann. Die Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria) ist noch einmal etwas größer (ab 18 mm), und dann gäbe es ja auch kleine Exemplare der Hornisse (Vespa crabro, ebenfalls ab 18 mm), die etwas später im Sommer in den Hecken auf der Jagd sind …


* https://www.fotocommunity.de/photo/dicnigma-walckenaeri1544b-weisswolf/43722188

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Exif

Fotocamera NIKON D810
Obiettivo 105.0 mm f/2.8
Diaframma 20
Tempo di esposizione 1/125
Distanza focale 105.0 mm
ISO 200

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