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Dirk Henkel


Premium (Pro), Bielefeld

Zerbrechlich

Des Menschen Tage sind wie Gras,
er blüht wie die Blume des Feldes.
Fährt der Wind darüber, ist sie dahin;
der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.
(Psalm 103,15-16)



Oh ja groß ist der Mensch
mächtig beherrschen wir Himmel, Erde und Meer
was du uns nicht mitgabst bauen wir selbst
durchpflügen zu hunderten mit stählerner Schwinge das Blau
krönen am Ende doch noch den alten begonnenen Turm...

Und dann speit eine ferne Insel Feuer und Asche
und unvorhersagbar tagelang
bleibt der Stahlvogel nutzlos am Boden

Zerbrechlich sind wir
wimmeln auf hauchdünner Kruste um einen Glutball
und nur der Hauch einer Hülle schützt uns
vor Strahlung und ewiger Kälte
wir ziehn unsre Bahn durch die endlose tödliche Nacht

Und du Unbegreiflicher
achtest tatsächlich auf uns
und siehst uns fühlend an
und legst dich ab
und kommst hinein
und wirst wie wir

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