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Zeppelin über Fürstenberg an der Oder

Zeppelin über Fürstenberg an der Oder

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Zeppelin über Fürstenberg an der Oder

Die Schifffahrt war im Weiteren für die Stadtentwicklung bestimmend. Es gab eine Reihe von Häfen und Geschäften und Gasthäuser, um die Schiffer zu versorgen. Von Fürstenberg aus wurden die von Schlesien antriebslos auf der Oder treibenden, vor allem mit Steinkohle beladenen Zillen von einem Schleppdampfer übernommen und über den Kanal nach Berlin geschleppt.

Im April 1936 ist die Reichssegelflugbauschule 2 in eine ehemalige Korbwarenfabrik umgezogen und hat in der Umgebung einige Segelflugplätze betrieben. Der Flugbetrieb wurde aber bereits wieder 1940 wegen der Ansiedlung von DEGUSSA eingestellt. Nach dem Krieg beherbergten die Gebäude die Erweiterte Oberschule Clara Zetkin, in der unter anderem Tamara Bunke und Rudolf Bahro lernten.

Um 1939 wurde mit der Errichtung einiger Rüstungsbetriebe, unter anderem einer kriegsbedingt aus Berlin ausgelagerten Waffenfabrik des Rheinmetall-Borsig-Konzerns, ein Zweigwerk von Focke-Wulf[5] und einer Degussa-Chemiefabrik begonnen. Nördlich der Stadt entstand ein Großkraftwerk. Die nötigen Arbeitskräfte kamen aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag III B. Zwischen 1940 und 1943 wurde am Oder-Spree-Kanal ein neuer Binnenhafen als „Umschlaghafen des Generalbauinspektors“ errichtet, der heutige Hafen Eisenhüttenstadt. Am Hafen wurden großformatige Granitblöcke für die geplante Welthauptstadt Germania eingelagert, die nach dem Krieg für das zentrale sowjetische Ehrenmal in Berlin und den Aufbau von Stalinstadt verwendet wurden.[6] Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Industrieanlagen im Rahmen von Reparationsleistungen demontiert.[7]


gesprengte Oderbrücke, Rest auf polnischer Seite
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte am Nachmittag des 4. Februar 1945 die sowjetische 33. Armee die Oderbrücke nach Kloppitz südlich des Ortes. Die Oderbrücke wurde vermutlich am 4. Februar 1945 um ca. 10:30 Uhr durch die Wehrmacht gesprengt, was aber die anschließende Eroberung der Stadt durch die Rote Armee nicht verhindern konnte. Der bei der Sprengung umgekommene Baupionier Justus Jürgensen wurde posthum mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und namentlich in der Wochenschau am 5. März 1945 genannt.[8][9] Es gibt aber auch Zeitzeugen (Günter Soslarek), die sich dran erinnern können, dass die Brücke bereits am 3. Februar gesprengt worden sei.[10]

Nach Kriegsende wurde die Region östlich der Oder, die hier einen Teil der Oder-Neiße-Linie bildete, von der Sowjetunion 1945 gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt, wodurch Fürstenberg geographisch zerteilt und zur Grenzstadt wurde. Die östlichen Teile des Stadtgebietes (im Wesentlichen der Ort Kloppitz, heute K?opot) wurde unter polnische Verwaltung gestellt. Es wurde daraus eine kurzlebige Stadt namens Przybrzeg gebildet.[1] Die Oderbrücke wurde bis heute nicht wiederaufgebaut; am Ostufer sind noch Reste erhalten. Aufgrund der nur geringfügigen Schäden in der historischen Innenstadt besitzt Fürstenberg den am besten erhaltenen Altstadtkern am westlichen, nach 1945 bei Deutschland verbliebenen Oderufer.

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