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Daniela Pfister


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VERBUNDENHEIT

Also: wenn wir über die kleinen Fische reden, dann sollten wir nicht einmal davon träumen, sie jemals zu fangen. Sie sind eben auch etwas anderes als nur Fische. Sie sind zugleich auch das Meer oder das Salz im Wasser und sie lassen sich prinzipiell nicht fangen. Der Versuch wäre sinnlos,
das Netz immer dichter zu machen, es geht eben nicht." "So ist es."
"Aber dennoch wissen wir einiges über die kleinen Fische, ohne,
dass wir sie fangen."
"Ja, weil sozusagen die Ursachen der großen Fische in den kleinen Fischen liegen könnten.
Das heißt, die Realität entsteht aus der Potentialität. Eine reale Wirkung braucht nicht eine reale Ursache zu haben.
Sie kann auch eine potentielle Ursache haben, die nicht etwas Reales ist.
Aber sie kommt nicht aus dem Nichts.
Darüber hinaus ist Potentialität nicht das völlige Durcheinander,
in dem nur der Zufall regiert.
Wenn ich aus der Potentialität heraus schaffe, dann realisiere ich
nichts Zufälliges, dann stürze ich nicht in die absolute Willkür ab,
sondern ich stürze in den gemeinsamen Kosmos.
Der gemeinsame Kosmos macht keine Glücksspiele. Das Glücksspiel,
das Reden vom absoluten Zufall, ist etwas, das wir erfunden haben.
Die Vorstellung vom Zufall macht nur Sinn, wenn man glaubt,
es gibt Dinge, die isoliert sind.
Aber es gibt keine isolierten Dinge in der Quantentheorie,
es gibt nur das Eine,
das Verbundene."
H.-P. Dürr/M.Österreicher, Wir erleben mehr als wir begreifen

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