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Ursachen und Wirkung der perspektivischen Verzerrung

Ursachen und Wirkung der perspektivischen Verzerrung

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Thomas Braunstorfinger


Premium (Pro), München

Ursachen und Wirkung der perspektivischen Verzerrung

Die Abbildungsgröße hängt (bei gegebener Sensorgröße und Brennweite) neben der Objektgröße vom Abstand ab. Halber Abstand heißt doppelte Größe. Diesen Umstand kann man sich als Stilmittel zu Nutze machen, wenn man eine Aufnahme sehr nahe an einen vergleichsweise kleinen Gegenstand anfertigt, und sich im Hintergrund ein sehr großer Gegenstand relativ weit weg befindet. Der nahe Gegenstand sieht dann auf dem Foto unverhältnismäßig groß aus. Beim Portraitieren eines Menschen haben wir genau denselben Effekt, den wir aber meistens in seiner störenden Form, nämlich als Verzerrung wahrnehmen.
Meist entstehen diese Fotos mit kleinen Brennweiten (z.B. in Handys). Um das Gesicht einigermaßen groß auf die Speicherkarte zu bannen, muss man nahe ran gehen. Nehmen wir an, dass Nase und Ohr in etwa gleich groß sind und dass zwischen diesen beiden Organen ein Abstand von 15 cm (bezogen auf die Kamera) liegt. Folgende Skizze zeigt, wie groß Ohren (rot) und Nase (blau) aus unterschiedlichen Aufnahmeabständen erscheinen:

Betrachten wir zunächst das mittlere Bild. Aus ca. 80 cm (gemessen bis zur Nasenspitze) sehen wir die Proportionen in etwa so, als wenn wir uns im Spiegel betrachten. Wir empfinden sie daher als natürlich. Die Nase sehen wir leicht vergrößert (ca. 19%) bezogen auf ihre echte Größe, das sich diese um diesen Faktor näher an der Kamera befindet als die Ohren (95 cm).
Das obere Bild zeigt die extremen Verhältnisse, sie sich bei einem Aufnahmeabstand von 20 cm ergeben: so sieht die Nase um 75% vergrößert aus, da sie sich 75% näher zur Kamera befindet als das Ohr (35 cm Abstand).
Die letzte Darstellung zeigt die Proportionen aus einem Abstand von 1,5 m : die beiden Organe werden nahezu in ihrem wahren Größenverhältnis abgebildet.
Wenn wir als Menschen andere Menschen in unterschiedlichen Abständen sehen, fällt dieser Effekt kaum auf, wenn wir nicht speziell darauf achten. Unser Gehirn kennt aufgrund des räumlichen Sehens und anderer Sinneseindrücke und Erfahrungen den wahren Abstand und entzerrt gewissermaßen diesen perspektivischen Effekt für uns. Wenn wir ein Foto betrachten, fehlt diese Zusatzinformation der Entfernung und wir sehen das Bild dann genau so wie die Kamera es „gesehen“ hatte.
Der unterschiedliche Abstand bestimmt nicht nur die Proportionen sondern allgemein auch die Tiefe des Objekts. Aus einem geringen Abstand wirken Gegenstände plastischer, aus größerem Abstand flacher. Daher ist es im allgemeinen günstig, Objekte aus etwa der Entfernung aufzunehmen, wie wir sie auch typischerweise betrachten. So ist z.B. 1 m ein guter Abstand für Kopfportraits, 3 m für Ganzkörperportraits.

Kleiner Ausschnitt aus

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Thomas Braunstorfinger

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