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homwico


Premium (Complete), Coburg

Tomba camera

Die Via Cava di Poggio Stanziale zieht sich entlang der Böschungen des gleichnamigen Hügels Stanziale. Sie führt auf einem Naturpfad, der zum Teil mit Holzgeländern gesichert ist, durch dichten Wald und an Tuffsteinwänden entlang und zum Teil recht abschüssig hinab zur Via Cava del Cavone. Auf einer gedachten Linie verläuft auf einer Länge von etwa 1500 Metern nördlich des Calesine-Grabens das Gebiet zwischen der schon gezeigten Tomba die Demoni Alati und der Tomba del Tifone, von der man schließlich, steigt man weiter die Via Cava di Poggio Stanziale hinab, nach wenigen Metern auf die Via Cava del Cavone trifft. Auch auf dieser Abkürzung des Stanziale, eigentlich ein Trampelpfad, sieht man an den Felswänden des Tuffgesteins etliche Felsengräber, die oftmals, man erkennt dies an der quaderförmigen Umbauung des Eingangs, als Halbwürfelgräber (Tomba a Semidado) gebaut wurden.
Direkt neben der Tomba del Tifone findet man etliche dieser Felsengräber, genauer drei Halbwürfelgräber, in einem steilen Tufffelsen.
Auf der gezeigten Aufnahme sieht man unten die Tomba camera, eine frühere Grabstätte. Darüber an der Felswand etwas durch den Pflanzenwuchs versteckt, die typische Würfel- oder Halbwürfelbauweise der Semidado-Gräber. Die Ausführungen, auch lustigerweise als Nuss- oder Halbnussgräber übersetzt, ergaben sich oft automatisch je nach Standort. Waren sie in eine Felswand wie Tuff gebaut, sah man nur im vorderen Zutritts- oder Eingangsbereich die Fassade, die ausschaute wie ein aus der Wand herausragender halber Würfel, deshalb Halbwürfelgrab (Semidado). Eine freie Bauweise erschien im quadratischen Grundriss als Würfelgrab (dado). Die in den Nekropolen bei Sovana vorhandenen Gräber zeigen sich meist als Halbwürfelgräber, was auf eine Entstehung um das 3. bis 2. Jahrhundert v.Chr. hinweist. Diese Form der Grabanlage entwickelte sich erst in dieser späten Etruskerzeit (4. bis 2. Jahrhundert vor Christi Geburt). In der Frühzeit (7.-6.- Jahrhundert v. Chr.) bestattete man die Toten in mit Maulwurfshügeln vergleichbaren Grabhügeln, Tumuli genannt. Unter diesen Hügeln legte man dann ein System aus Grabkammern an.
Die Würfelgräber waren, begründet durch den Stellenwert des Glaubens an ein „verkörpertes“ Weiterleben im Jenseits, in der Regel für die Familie und deren Dienerschaft ausgelegt. Mit der späteren Ausweitung der Einzelgräber zu Gräberblocks bestattete man auch mehrere Generationen einer Familie zusammen. Diese Entwicklung der Nekropolen, mit Entstehen der Gräberblocks legte man ganze Straßenzüge an und erschuf richtige „Totenstädte“, steht symptomatisch für einen Wandel und einer Entwicklung der etruskischen Gesellschaft hin zu einer nicht-aristokratischen Zivilisation.
Aufgenommen im archäologischen Park „Città del Tufo“ bei dem Städtchen Sovana in der Region Toskana in der Provinz Grosseto im Südosten der Maremma am Poggio Stanziale.

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