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Tobas beim Tortilla backen (I)

Tobas beim Tortilla backen (I)

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Siegmar v. L.


Premium (World), Münster - (Shanghai) - Buenos Aires

Tobas beim Tortilla backen (I)

Die Lebensweise der Toba war ursprünglich ganz auf ihre Bräuche und Traditionen abgestimmt. Sie lebten in strohbedeckten Holzhäusern, der Wohnraum war nur einige Quadratmeter groß. Sie produzierten Keramik, Korbprodukte und Textilien für den eigenen Gebrauch.

Während der warmen Jahreszeit trugen sie kaum Kleidung, nur einen Lendenschurz. Für die kälteren Monate hatten sie mehr Kleidung. Besonders wichtig war sie auch als Schmuck, vor allem um ihre Rituale zu feiern. Dafür trugen sie so genannte potos, Kleider aus Fasern der Caraguata-Pflanze (ein Bromelien- oder Ananasgewächs), Leder und – nach der Invasion der Spanier – Baumwolle. Im Winter schützten sie sich zusätzlich mit Ponchos. Erwachsene Männer trugen den sogenannten opaga, einen Kopfschutz der mit Federn und Fasern der Caraguata-Pflanze gefertigt wurde. Frauen und Männer schmückten sich mit onguaghachik, das sind Armbänder, die ursprünglich aus Zähnen, Tierkrallen, Samen, Federn, Muscheln, Schnecken usw. bestehen. Um diese Materialien zu bekommen, haben die Toba offensichtlich Tauschgeschäfte mit anderen Völkern betrieben.

Außerdem gibt es auch Halsketten, sogenannte colaq, die den Armbändern sehr ähnlich sind. Die nallaghachik sind sehr festliche, farbenfrohe Schmuckstücke, die mit Federn, Blumen und Blättern verziert werden.

Bis zum 14. Jahrhundert waren die Toba vor allem ein halbnomadisches Jäger-und-Sammler-Volk. Es herrschte eine strikte Geschlechtertrennung bezüglich der Arbeit vor: Die Männer – meist noch sehr jung – gingen zur Jagd und zum Fischfang, während die Frauen Früchte sammelten und primitiven Ackerbau betrieben. Beispielsweise kultivierten sie nachitek (Kürbisse), oltañi (Mais), avagha (Bohnen), Süßkartoffel, Maniok etc. Diese Früchte waren jedoch nur eine Ergänzung ihrer Nahrung, so dass es nicht richtig wäre zu behaupten, die Toba hätten zu dieser Zeit Landwirtschaft im engeren Sinne betrieben. Dafür war die Menge der angebauten Produkte schlichtweg zu gering. Diese scheinbare Rückständigkeit wird mit dem Klima und den Bodenbedingungen begründet, die nicht genügend Ertrag für den Ackerbau bringen konnten. Im ursprünglichen, nicht bewirtschafteten Zustand allerdings wuchsen auf dem Territorium des Gran Chaco zahlreiche essbare, vor allem sehr proteinhaltige Früchte. Die qom jagten hauptsächlich Tapire, Fisch, Hirsche, Guanakos und – in großer Zahl – Geflügel. Zusätzlich sammelten sie Honig, sehr viele Früchte, Beeren und Wurzeln.

Die Toba lebten von Jagd, Fischfang und Landwirtschaft, aber auch von Plünderung und Diebstahl. Außerdem hatten sie Sklaven. Ihre Vorfahren lebten teilweise vom Kannibalismus.

Gemeinsam mit den Abipón waren die Toba eine der ersten südamerikanischen Reiterkulturen im ausgehenden 16. Jahrhundert, die sich damit von den übrigen Ureinwohnern unterschieden. Der Lebensraum der Toba bestand hauptsächlich aus Wald. Deshalb entwickelten sie sich zu geschickten Reitern. Um sich vor Ästen zu schützen, vor allem aber auch vor den Angriffen von Pumas und Jaguaren, die von Bäumen angreifen wollten, trugen sie eine Kopfbedeckung aus Leder, die am Körper sehr gut befestigt war.

Mit der Adoption des Pferdes konnten die Toba ihre Raubzüge ausweiten. Unter anderem überquerten sie den Rio Paraguay und überfielen die Siedlungen, welche im heutigen Paraguay am linken Ufer des Flusses lagen. Darüber hinaus konnten sie bis zum Chaco Austral vordringen und Überfälle im Nordwesten der Region Llanura pampeana organisieren (vgl. die Malón-Strategie). Von ihren Pferden aus, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, jagten sie nicht nur einheimische Tiere, sondern auch Rinder europäischen Ursprungs.

Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Toba_(Volk)

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Diaframma 1.8
Tempo di esposizione 1/295
Distanza focale 4.0 mm
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