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Stehen geblieben...

- die Karniner Hubbrücke -

Seit 1875 konnte man die Insel Usedom vom Festland aus mit der Eisenbahn über die Karniner Brücke erreichen, die Teil der Verbindung von Ducherow über Heringsdorf nach Wolgast/Fähre war. Die Bahnlinie wird heute nur noch zwischen Swinemünde und Wolgast betrieben.

Anfangs war die Brücke eine eingleisige, handbetriebene Drehbrücke, die ab 1908 zweigleisig ausgebaut wurde. Um dem wachsenden Zugbetrieb mit höheren Verkehrslasten Rechnung zu tragen, wurde 1932/33 im Mittelteil eine 35 Meter hohe Hubbrücke errichtet, die etwa 52 von insgesamt 360 Metern Gesamtlänge der Brücke ausmachte.
Die nunmehr relativ schnell zu betätigende Hubbrücke war fortan die wichtigste Verkehrsanbindung auf die Insel. Sie querte den Strom, wie die Verbindung von Stettiner Haff und Peenemündung in den Peenestrom genannt wird, und war für die touristische Entwicklung der Insel, aber auch für den Standort militärischer Einrichtungen (Munitionslager bei Usedom, Heeresversuchsanstalt Peenemünde ab 1936) von großer Bedeutung.

Die Brücke wurde zum Ende des 2. Weltkrieges von der Wehrmacht gesprengt, um der Roten Armee den Vormarsch zu erschweren. Nur das Hubteil blieb aus strategischen Gründen erhalten.

Ein Wiederaufbau der Brücke wurde immer wieder verschoben. So ist die Insel Usedom bis heute mit der Bahn nur über die Brücke in Wolgast, aus Richtung Süden nur über die Zecheriner Brücke mit dem Auto zu erreichen.

Faszinierend für mich ist es, dass dieses komplexe technische Bauwerk nach 90 Jahren immer noch steht. Früher hat man wohl doch mehr nachhaltig gebaut, so wie man es heute nennen würde...

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