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... Sonnengrab ...

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2.085 2

Freyja Thorulfsdottir


Free Account, Düsseldorf

... Sonnengrab ...

Motiv:
ein Steinsarkophag aus der Nekropole (Totenstadt) im Norden der antiken Stadt Hierapolis (heutiger Name Pamukale)/Türkei.
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Die antike Stadt Hierapolis ist eine Gründung Pergamons im 2. Jh. v.Chr. Eumenes legte ca. 190 v. Chr. im Rahmen der Ausdehnung seines Reiches in südöstlicher Richtung eine Militärkolonie an. Er nannte sie nach Hiera, der Frau des mythischen pergamenischen Stammvaters, Telephos. Der Name Hierapolis heißt also Stadt der Hiera. Als die Römer dann im Jahre 129 v. Chr. die Stadt übernahmen, missverstanden sie den Namen. Sie führten ihn auf Grund der vielen vorhandenen Tempel auf das griechische Wort "hieros" heilig zurück. Sie nannten sie also die "Heilige Stadt". Alle heute noch erhaltenen Ruinen gehen auf den Ausbau der Römer während der Kaiserzeit zurück. Nur das Theater, der Apollon-Tempel sind Überreste der hellenistischen Garnison. Hierapolis ist viele Male wieder aufgebaut worden, da es ebenso häufig durch Erdbeben zerstört wurde. Allein aus römischer Zeit sind vier besonders heftige Erdbeben bekannt. Eines von ihnen fand 60 n.Chr. statt. Kaiser Nero veranlaßte dann, Hierapolis von Grundauf neu aufzubauen. Hierapolis war in der Antike ein geschätzter Thermalkurort. Im 2. und 3. Jh. n. Chr. hatte er seine Blütezeit unter den Kaisern Septimus Severus und Caracalla. Im Jahre 1354 wurde Hierapolis nochmals von einem schweren Erdbeben zerstört und dann nicht mehr aufgebaut.

Die gesamte Siedlung ist zweigeteilt:
die rechtwinklig angelegte Stadt im Süden und die Nekropole (die Totenstadt) im Norden.
Die Dichte und Vielfalt der Grabformen (1200 Gräber) enthalten die wichtigsten kleinasiatischen Grabformen: Die einfachste ist der Sarkophag mit mehr oder weniger reichhaltiger Ausschmückung.
Auch die Aufstellung ist unterschiedlich: auf einem Sockel mit Bank davor, auf dem Boden, oder auf einem blockförmigen Unterbau, der ebenfalls als Grabkammer verwendet wurde. Dort finden sich Grabtempelchen genannt Grabnaiskos. Es ist ein einfacher Rechteckbau mit Eckpilastern (Wandpfeilern), Satteldach, Giebel und Eingangstür. Häufig findet man die ursprüngliche Form die Tumuli - Grabhügel, umgeben von einer ringförmigen Stützmauer. Sie sind z. B. Indischen Ursprungs.
Die Inschriften auf den Gräbern geben nicht nur Auskunft über den Namen des Toten sondern sagen auch etwas über die Art der Grabtätte, über die bezweckte Grabpflege, die durch eine Einzahlung bei der Gemeinde gedeckt war.
Sehenswert in Hierapolis sind der Apollon-Tempel aus dem 3. Jh. n.Chr. Besonders auffallend sind die Maße 20*15 m , wodurch der Tempel mehr breit als lang war.
Außerdem ist das Plutonium, der hl. Bezirk des Unterweltgottes zu nennen. Ein 1 m breiter Spalt im Fels fahrt hinab in die Unterwelt. Hier dringt Gasgeruch aus der Erde. Überlieferungen sagen, dass der Dunst mitunter so stark war, daß sich kein lebendes Wesen nähern durfte, sonst würde es tot umfallen.
Der Apollon-Tempel neben dem Heiligtum des Totengottes wirkt wie eine Konfrontation des Hellen mit dem Dunklen. Die Bedeutung des antiken Hierapolis wird damit klar: Ein Wohnen direkt am Eingang des Hades, daher auch die ausgedehnte Nekropole vor der Stadt.

Anmerkung:
1988 ernannte die UNESCO Hierapolis zum Weltkulturerbe.

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