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San Juan Chamula

San Juan ist ein katholische Kirche in der Gemeinde Chamula nicht weit von San Cristobal de las Casas. Die Kirche ist heute einer der nur wenigen erhaltenen Kirchenräume der indigenen Bevölkerung. Touristen dürfen den Innenraum nur nach Zahlen von Eintritt und bei striktem Fotografierverbot betreten. Wenn man die Kirche betritt, zeigt sich dem Besucher ein sehr fremdes Bild. Ein Meer aus Kerzen erhellt das Dunkel. Der Boden ist mit Reisig und Tannennadeln bedeckt. Es gibt keine Kirchenbänke. An den Seitenwänden reihen sich christliche Figuren und ihre Altäre. Davor hocken Heiler oder Schamanen mit ihren zur Reinigungs-und Heilungszeremonie gekommenen indigenen Chamula-Familien.
Die Einwohner von Chamula gehören dem Volk der Tzotzil (Ureinwohner und Nachfahren der Maya) an. Fast alle sprechen die indigene Tzotzil-Sprache und sehr viele sprechen kein Spanisch. Die Tzotzil von Chamula sind bekannt dafür, ihre traditionelle Kultur und Religion strikt gegen äußere Einflüsse zu verteidigen. Ihr Glaube beinhaltet sowohl die Anbetung christlicher Heiliger als auch traditionelle Rituale bei denen z. B. Krankheiten geheilt werden sollen. Ein Schamane oder eine Schamanin beschwört durch Rülpsen schädliche Geister (Dämonen), die nach der Vorstellung der Indianer einen Kranken befallen haben, in ein lebendes Huhn zu fahren, das anschließend getötet wird. Diese Zeremonien finden täglich in der katholischen Pfarrkirche statt, diese ist dem Patron Johannes der Täufer geweiht. Dabei wird traditionell ein selbstgebrannter Zuckerrohr-Schnaps namens Posch getrunken. In jüngerer Zeit werden auch kohlensäurehaltige Limonaden wie Coca-Cola, Sprite und Fanta bei diesen Zeremonien eingesetzt, diese erleichtern dem Schamanen das Rülpsen.

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