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Rotkehlchen II

Mythologie und Kult



Bei den alten germanischen und keltischen Volksstämmen Europas galt das Rotkehlchen als Träger und Überbringer der Sonne. Bei den Germanen und in späteren Schweizer Sagen wurde es dem rotbärtigen Gott Thor zugeschrieben, dem die rote Farbe des Blitzes.

Daher setzten die Volksgruppen alles, was in der Farbe dem Feuer glich, in Beziehung zu dem Gott, der diese Naturgewalt zu Gunsten der Menschen regierte. Neben dem Rotkehlchen als Sinnbild des Feuers und des Blitzes wurden auch Rotschwänzchen, Gimpel, Stieglitz als heilige Tiere gesehen. Je nach Zusammenhang sollten sie vor Blitzschlag und Feuer schützen oder diese anziehen.

Wo Rotkehlchen und Rotschwänzchen als dem Donar heilige Vögel nisteten, glaubten die Menschen, dass Donar Haus und Hof hüte. Es wurde als großer Frevel betrachtet, wenn jemand das Nest eines Rotkehlchens zerstörte.

Zudem herrschte der Glaube, dass ein Rotkehlchen-Nest in der Nähe des Hauses Frieden in dasselbe bringe und Ehepaare dort in Glück und Frieden leben. Nach einer alten Bauernregel, die noch bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts Glauben fand, gibt es Regen, wenn Rotkehlchen in Höhlen Schutz suchen.

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