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Nico Berte


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Rheingold

Dieses Foto hat an und für sich wenig "künstlerischen" Wert. Ich zeige es nur, weil ich damit eine Frage verbinden möchte.

Mal abgesehen davon, dass sich ein solcher Zug wohl nie im echten Ostermundigen eingefunden hat, möchte ich wissen, ob der Nachkriegs-"Rheingold" mit den blauen Schürzenwagen (sind es überhaupt solche?) je von einer BR 18.4 gezogen wurde, so wie ich es hier dargestellt habe. Ich habe zwar auch den historischen "Rheingold" vom gleichen Modellbahnhersteller. Damit, bin ich mir sicher, würde die Kombination schon eher passen. Aber da ich weder Nietenzähler, Pufferküsser noch Epoche III-Spezialist bin, mich aber trotzdem bemühe, möglichst authentische Züge auf meinem bescheidenen Rundkurs fahren zu lassen, stelle ich mal diese Frage in die Runde. Ich möchte schon jetzt jedem danken, der mir meine Frage beantwortet.

Commenti 4

  • inoxbany 22/12/2009 23:31

    Grossartig bild BR 18 Rheingold.
    Peter
  • Nico Berte 13/09/2007 18:37

    Danke Tom! Besser kann man wohl nicht antworten. Wenn ich Dich dann richtig verstanden habe, dann müssten die beiden folgenden Bilder eher den realen Begebenheiten entsprechen (natürlich immer noch davon abgesehen, dass der historische "Rheingold" wohl kaum von Bern nach Fribourg im Regelverkehr anzutreffen war).
    "Rheingold" -2-
    "Rheingold" -2-
    Nico Berte

    "Rheingold" -3-
    "Rheingold" -3-
    Nico Berte


    LG Nico
  • Thomas Reitzel 13/09/2007 11:13

    Vorab: nach dem Krieg wurde der Rheingold nicht mehr von S 3/6 gezogen.
    Das hat damit zu tun, daß die S3/6 nicht mehr in Mainz stationiert waren(das Bw Mainz bespannte den Rheingold zwischen Ludwigshafen und Köln). Sie waren umstationiert worden und 30 Maschinen bekamen einen neuen Kessel. Einige wurden zwar wieder in der Nähe stationiert(Darmstadt), aber fortan bespannten zwischen Emmerich und Ludwigshfen 03.10 des Bw Ludwigshafen den Rheingold, natürlich auch 01 vom Bw Köln Betriebsbahnhof, südlich Ludwigshafen wohl Offenburger 01.10 und auch 01.
    Das ging so bis zur Elektrifizierung dieser Strecken, und es ist noch anzumerken, daß die besagten 03.10 noch mit Altbaukessel ausgerüstet waren, allerdings natürlich längst ihrer Stromschale entkleidet. Manche hatten danach ihren Vorwärmer vor der Rauchkammer behalten, bei anderen versetzte man ihn an die gewohnte Stelle oben in die Rauchkammer, vor dem Schornstein. Es gibt verschiedene S/W- als auch Farbaufnahmen von Carl Bellingrodt, sowohl von den 03.10 als auch vom Rheingold-Zug allgemein auf der Rheinstrecke, und Du animierst mich damit, mal wieder in den Bildbänden zu blättern! Nachdem die 03.10 Neubaukessel erhalten hatten, wurden sie sehr bald von Ludwigshafen nach Dortmund Bbf und Hagen-Eckesey umbeheimatet, weil die Rheinstrecke fast fertig elektrifiziert war.
    Noch ein kleines Detail: Es gab von der S3/6 auch eine Version mit 2m-Treibrädern. Auch sie kamen vor dem Krieg vor dem Rheingold zum Einsatz, obwohl es bei den vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeiten auf der Rheinstrecke nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre. Interessant auch, daß ab Ludwigshafen südwärts die Offenburger Loks der berühmten badischen Reihe IVh eingesetzt wurden, Baureihe 18.3, DIE Renner schlechthin. Als sie dort von schnöden Zweizylinder-01 abgelöst wurden und fernab der Heimat u.a. in Koblenz und Bremen stationiert wurden, hat man sie höchstens noch als Ersatzlok vor diesem berühmten Zug gesehen. Immerhin haben ja einige noch lange Zeit beim Bundesbahn-Versuchsamt Minden überlebt, auf Initiative ihres wohl größen Freundes der Vierzylinder-Verbundlok, Theodor Düring, der nach dem Krieg die Verschrottung der Baureihe 18.3 verhinderte, weil er den Wert der Maschinen als schnellfahrende Lok für Versuchsfahrten erkannt hatte.
    18 314(sie kam in den 50ern im Tausch gegen eine S3/6 zur DR und wurde für Schnellfahrten umgebaut) steht heute im Technikmuseum in Sinsheim, 18 316 im Technikmuseum Mannheim, 18 323 ist Denkmal in Offenburg.
    Jetzt hab´ ich mich aber ordentlich verplaudert - aber eins ergänzt das andere!

    Ach, noch eine Kleinigkeit: Übrigens waren in Mainz oder generell außerhalb Bayerns nie S 3/6 mit Windschneidenführerhaus beheimatet. Das waren ja nur die ganz frühen S3/6 mit Baujahr 1908 ff. Es waren vielmehr meist die in den zwanziger Jahren nachbestellten 18.5er.
    LG Tom
  • Klaus Kieslich 13/09/2007 10:36

    Das Foto ist prima...die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten,denn ich habe diese Zeit nicht bewußt miterlebt(war da noch zu klein ) und lebte auf der anderen Seite der Grenze :-)
    Gruß Klaus