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Wencke Werner


Free Account, Berlin

Papi

Zum Schluss da stehen wir, auch Du und ich,
an jenem Tor an. Mein Freund, Dir geht's wie mir:
Für jeden fällt einmal der Vorhang.
Ich weiß, mein Lebensweg war manchmal krumm
und manchmal eben, doch steh' ich grad dafür:
so war mein Leben.

Dass ich jetzt sagen kann, ich hab' getan,
was nun mal sein muss. Ich habe nichts versäumt,
es bleibt kaum was, was ich bereu'n muss.
Ich nahm vom Leben viel; doch fiel's mir leicht auch
viel zu geben. Dass war mein Wechselspiel,
so war mein Leben.

Ich weiß, es kam so manches Mal nach manchem Hoch
ein tiefes Tal, ich hab so oft umsonst gehofft, ich hab's gefühlt
und doch verspielt, hab' viel gewagt und auch versagt;
so war mein Leben.

Ich hab' auf Sand gebaut und nicht durchschaut,
was zu durchschau'n war. Ich hab' dafür bezahlt
und noch geprahlt, wenn ich schon down war.
Und heut' frag' ich nicht lang', ob man's verzeih'n kann,
oder vergeben; ich war nun einmal so,
so war mein Leben.

Denn das wär' ein Mann, der keiner ist; der nicht als Mensch
er selber ist; der niemals weint, der niemals lacht,
der niemals lügt, nie Fehler macht, der nie gesteht, es ist zu spät,
so war mein Leben.


(frei übersetzt nach Frank Sinatra's "My way")


Musik: Franz von Suppé - Overtüre aus "Dichter und Bauer"

Commenti 6

  • Luca Und Irmi Meo 07/10/2004 21:38

    du hast sicher eine menge wunderschoene erinnerungen an deinen papi - halte sie fest - lass nicht zu, dass sie vergehen!!!
    lg irmi
  • Marina Cleve 20/09/2004 19:41

    ;-(
  • Mick-el-Angelo 17/09/2004 19:22

    Er ist ganz sicher bei Dir. Von Shelly (engl. Dichter) stammen folgende tröstenden Worte (frei übersetzt):

    ...Friede, Friede,
    er ist nicht tot,
    gemach, noch hält ihn Schlaf,
    vom Traum des Lebens nur ist er erwacht...

    LG, Michael
  • Mareike Schaal 10/09/2004 10:53

    Wencke mir tut es auch leid um Deinen Vater. Meine Eltern leben auch schon lange nicht mehr, deshalb weiss ich, wie das ist. Ich habe ihnen auch ein Bild gemacht in diesem Projekt. Ich glaube, das ist eine ganz gute Art seinen Schmerz zu verarbeiten.
    lg
    GG
  • Christiane Pinnekamp 10/09/2004 8:58

    Wencke, es tut mir sehr leid - es gibt, so glaube ich, nicht die passenden Worte, um mein Mitgefühl auszudrücken, aber ich kann Dir nachempfinden.

    Meinen Dad verlor ich am 16. April letzten Jahres und es ist immer noch so, als sei es gestern erst gewesen. Irgendwie warte ich immer noch auf seine Rückkehr und kann es bis heute nicht recht fassen und begreifen, daß sein Platz am Tisch leer bleibt - das Loch, das er hinterlassen hat ist groß und es tut unendlich weh. Am 4. Mai wäre er 84 geworden...

    LG, Chrissi
  • Wencke Werner 09/09/2004 22:41

    ... und ich habe noch soviel leben vor mir, um das zu tun.

    LG Wencke