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Burkhard Vogel


Free Account, Tübingen

panta rhei

Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der Neuen Aula der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Mit dem Bau der Neuen Aula 1845 entstanden auch Vorplatz und Gartenanlage des neuen Universitäts-Hauptgebäudes. 1877 wurden zwei Brunnen aufgestellt; sie waren das Geschenk der Stadt Tübingen zum 400. Geburtstag der Universität. Mit der Erweiterung der Neuen Aula 1931 entfernte man die Brunnen wieder. Die Universitätsleitung wollte seinerzeit ein sachlich nüchternes Areal vor ihrem Hauptgebäude haben. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde es Aufmarschplatz und nach einem flämischen Schlachtort im 1. Weltkrieg "Langemarck-Platz" genannt. Zur Erinnerung an die studentische Widerstandsgruppe "Weiße Rose", von deren Mitgliedern einige auch in Tübingen studiert hatten, wurde der Platz nach dem Krieg in "Geschwister-Scholl-Platz" umgetauft. Der Verbleib der Originalbrunnen ist bis heute unbekannt.
Nachdem verschiedene in extenso diskutierte Pläne, den zum Parkplatz heruntergekommenen Ort neu zu gestalten, nicht verwirklicht wurden, schenkte die Stadt Tübingen der Universität zum 500. Geburtstag 1977 einen Brunnen, der auf dem Geschwister-Scholl-Platz aufgestellt werden sollte. Dazu kam es wegen verschiedener, in der Lokalzeitung hitzig debattierter Querelen jedoch nicht.
Den letzten Anstoß gab dann 22 Jahre später eine Spendenzusage der Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität Tübingen, mit der die Neugießung der Brunnen finanziert werden sollte. Die Baukosten für den Umbau des Platzes übernahm daraufhin das Land. Enthüllt wurden die Brunnen schließlich am 15. Mai 2001.

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