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fotoralf.be


Premium (Pro), aus der Tiefe des Gemüts

Nicht einsteigen!

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag, ist das keine Bahnhofshalle, sondern die alte Zollhalle in Montzen und der 4609 war da schon seit Jahren abgestellt, nachdem er zuletzt noch als Personalpendel zwischen Montzen und Welkenraedt im Einsatz war. Die Anschrift GMN weist ihn noch mit Heimatbahnhof Montzen aus.

Das war sozusagen der belgische Schienenbus, wobei der Uerdinger für den Lokführer im Vergleich der pure Luxus war. Die 46er wurden noch mit einem Gas- und einem Kupplungspedal und einem ellenlangen Schaltknüppel gefahren. Mit Zwischengas, versteht sich. Da war voller Körpereinsatz gefragt. Erst in den 70ern erfolgte eine Modernisierung. Der originale Brossel-Motor wurde durch einen von GM ersetzt und das manuelle Schaltgetriebe mit Kupplung durch ein hydromechanisches von Voith.

Er ist in den folgenden Jahren gründlich vandalisiert und zum Schluss flächendeckend besprüht worden. Den Anblick erspare ich Euch.

Vor ein paar Jahren ist er vor der Halle verschrottet worden - sehr zum Verdruss der Museumseisenbahner, die ihn wegen des Motors gern als Teileträger gehabt hätten.

Montzen (B), 2000 - Contarex, Planar 2/50 mm

Commenti 11

  • Matthias Buettner 11/04/2021 20:46

    Interessantes Fahrzeug und ebensolche Textinfos dazu!
    Vielen Dank und beste Grüße,
    Matthias
  • Steffen°Conrad 11/04/2021 13:45

    Ich kanns mir fast vorstellen, von einer vorführung eines ähnlichen Tw in Scheepdaal..
    Da fiel als Anstrengung nur das leknen weg..
    vgsteffen
  • Sigbert der Eisenharte 11/04/2021 7:40

    Ein schön eingestaubter Blick in die Zeit des archaischen Lokführerlebens..
    VG Dirk
  • Typ27 10/04/2021 11:22

    Ellenlanger Schalthebel - Zwischengas? Das ist doch was. Das hätte ich auch gern wieder. Da lobe ich mir den Henschel F 161 mit 6 Gängen beim Eingelegen des fünften mußte man sich etwas erheben.
    Andreas
    • fotoralf.be 10/04/2021 13:01

      Das weckt Erinnerungen. In den früher 80ern habe ich ein paar Wochen bei einer Kleinspedition gejobt. Lauter moderne Mercedes 808 und 813 und ein uralter Hanomag Siebeneinhalbtonner. Den bekam ich natürlich. Die Lenkung musste man nicht nur mit Gewalt in die Kurve, sondern hinterher auch wieder gerade ziehen. Der dritte Gang sprang im Stadtverkehr ständig heraus. Zum Kuppeln musste ich aufstehen, denn die Einstellung am Fahrersitz war auf 100 kg festgegammelt. Wenn ich da auf die Kupplung getreten habe, ging nicht etwa das Pedal runter,  sondern der Sitz hoch. Sonst noch was? Ach ja, vorm Gaspedal war ein großes Loch in der Spritzwand, wo es eisigkalt hereinzog. 

      Da kommt bei mir jedenfalls keine Nostalgie auf.

      Ralf
    • Typ27 10/04/2021 13:30

      Das ist richtig. Das darf schwierig sein, muß aber dennoch stets beherrschbar sein. Bei Schrott hört die Nostalgie auf.
      Andreas
  • Niko Cobben 10/04/2021 9:04

    Da sah es noch sauber aus!
  • makna 09/04/2021 23:44

    Ein Überbleibsel aus besseren Zeiten ... da sah er aber noch nach etwas aus !
    Sehr gut dargestellt und beschrieben - das Erlebnis, den Triebwagenführer
    werkeln zu sehen und zu hören, muß ein Besonderes gewesen sein !
    BG Manfred