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Nepenthes L. - Kannenpflanzen

Nepenthes L. - Kannenpflanzen

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Hobu R.


Premium (World), Waiblingen

Nepenthes L. - Kannenpflanzen

Die Kannenpflanzen aus der Gattung Nepenthes L. gehören zu den insektenfangenden ("fleischfressenden") Pflanzen. Mit ihren Kannen sind sie in der Lage, Insekten und sogar Kleinsäuger zu fangen. Die so gewonnene tierische Zusatzernährung sichert vor allem die Versorgung der Pflanzen mit Mineralsalzen. Die aufsehenerregenden Kannen (max. Inhalt 2 l!) stellen samt ihren Deckelchen die umgebildete Blattspreite dar. Durch wachsartige Überzüge ist der innere Kannenrand derart schlüpfrig, daß die durch Duft und Farbe angelockten Insekten ausgleiten und in die Kannen hineinfallen. Diese sind von einer durch spezielle Drüsen gebildeten Verdauungsflüssigkeit in ihrem unteren Drittel gefüllt. Dort erfolgt auch die Zersetzung und die Aufnahme der dabei frei gesetzten Mineralsalze, vor allem Stickstoffverbindungen. Die Pflanze fängt also ihr Beute passiv. Der Inhalt noch ungeöffneter Kannen wird in Borneo mancherorts als verdauungsförderndes Mittel nach dem Essen getrunken. Die Gattung umfaßt etwa 70 Arten, die von Madagaskar bis nach Neukaledonien verbreitet sind. Ihren größten Artenreichtum entfaltet die Gattung in der malesischen Inselwelt und auf Neuguinea, wo sehr viele kleinräumig verbreitete Endemiten vorkommen.

Doppelsinnig ist auch der Gattungsname, der über LINNÉ auf HOMER zurückgeht: im IV. Gesang der Odyssee läßt Helena den durch einen Bericht in tiefe Schwermut verfallenen Gästen einen Becher mit nepenhs (nepenthes), einen Trank "gegen Kummer und Groll und aller Leiden Gedächtis" reichen. "Dann benetztet den Tag ihm keine Träne die Wangen" und das Lachen kehrt wieder in die Gesichter der Gäste zurück. Heute vermutet man allerdings in nepenhs einen opiumhaltigen Trank. In einem anderen Sinn lassen allerdings die Kannenpflanzen ihre Beutetiere die Sorgen vergessen ...

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