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Mordanschlag zu Nürnberg

Mordanschlag zu Nürnberg

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Klacky von Auerbach


Premium (World), aus dem sonnigen WestWing

Mordanschlag zu Nürnberg

Hier zwischendurch ein Lebenszeichen von mir, während es in meinem Auge hin- und herschwappt wie Ebbe und Flut, nur schneller. So wie ein Wackelpudding oder ne dünne Grütze.


Hier oben ein Bild aus dem Jahre 1932 und gleichzeitig aus Nürnberg, Behringersdorf.
In diesem Haus wurde einst ein Mordanschlag auf mich verübt, die Umstände der abschoilichen Tat liegen bis heute im Dunkeln.

Also das war so, meine Mutter, mein Bruder und ich waren allerdorten zu Besuch bei unserer Nürnberger Verwandtschaft, von der zum Besuchszeitpunkt nur noch die Tante Else lebte, das war zwar noch im letzten Jahrtausend aber schon mächtig dem Ende zugehend.

Wie gesagt besuchten wir Tante Else, und mein Bruder und ich, damals noch jung an Jahren aber schon prächtige Burschen, wurden in dem mit dem roten Strich gekennzeichneten Zimmer, die Fenster gehen zu Straße raus, die damals aber noch recht spärlich befahren war und auch dementsprechend schlecht beloichtet, untergebracht. Da wir noch nicht so arg alt waren, begaben wir uns früher als meine Mutter und Tante Else zur Nachtruhe. Mein Bruder und ich bekamen jeder ein eigenes Bett zugewiesen. Wir hatten keine Taschenlampe dabei, obwohl meine damals todschick war, in Form eines Marienkäfers, und auch keinen Karl May, also lasen wir auch nicht unter der Bettdecke, zumal auch das von der Straße hereinscheinende Licht nicht ausreichend gewesen wäre.

Und liebe Loite, ich kann es Oich schwören, waren ja gut erzogen, wir spielten nicht mehr oder juckten gar auf den Betten rum, sondern sprachen unser Nachtgebet und schlossen die Äugelein.
Könnt Ihr Oich vorstellen, wie ich, Mitternacht war schon vorbei, es war aber noch nicht ein Uhr rum, so schätze ich mal, hatte ja zu den Zeit noch keine eigene Uhr, also wie ich von einer Art Erdbeben versehen mit Rumms und Lärm aufwachte, und wo?
Auf dem Boden!
Was war passiert?
Das ganze Bett war unter mit zusammengebrochen, die vier Wände nach außen und ich mit dem Bettzeugs und Federkern nach unten in die Tiefe.
Mann, war das ein Schreck, könnt Ihr mir ruhig glauben. Dabei hatte ich nichts, gar nichts getan, als echt nicht, nicht rumgekaspert oder so.

Es war mächtig Hallo in der Bude, Licht an, Schaden begutachtet, Scherben und Trümmer beiseite, und ich es mir auf der Matratze, diese auf dem Bettrahmen am Boden gemütlich gemacht und weitergepennt, nachdem Licht wieder aus. Bin ja tough.

Erst am nächsten Morgen, also bei Tageslicht, konnten wie die Sache richtig analysieren und evaluieren, obwohl das damals noch anders hieß.
Es war ein sauberer Mordanschlag auf meine edle Person. Um aber meine Tante nicht in die Bredouille oder gar ins Gefängnis zu bringen, wurde das verschwiegen und nicht an die große Glocke gehängt oder an die Medien gegeben oder getwittert.

Wir reisten ab.
Die Tante haben wir nicht mehr besucht. Nürnberg eigentlich auch nicht, nur ich, viele, viele Jahre später. wo sich die Sache mit dem Kleiderhaken an der Decke zutrug.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Kleiderhaken
Der Kleiderhaken
Klacky von Auerbach

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