Microsculptures: Insektenschönheiten zum Staunen und Wundern 01
Die Ausstellung „Microsculptures“ geht nur noch bis zum 05.08.18 ….
Im Ausstellungsraum ist es sehr dunkel und angenehm kühl – einen Besuch kurz vor Toresschluss kann ich bei den aktuellen 36 Grad Außentemperatur also nur empfehlen.
„Insekten: unheimliches Ungeziefer oder heimliche Herrscher? So artenreich Insekten sind, so mannigfaltig sind auch ihre Formen und ökologischen Leistungen. Mehr als die Hälfte aller bekannten rezenten Lebewesen sind Insekten. Weltweit sind bislang etwa 900.000 Insektenarten beschrieben, allein in Deutschland sind es 33.000. Wie hoch die Zahl der noch unbekannten Arten ist, ist schwer zu schätzen. Insekten besiedeln seit prähistorischer Zeit fast alle Lebensräume unserer Erde, sie sind allgegenwärtig und dennoch in weiten Teilen unerforscht. Eine Ursache dafür ist ihre geringe Größe.
Die in Auflösung und Größe einmaligen Fotografien des Britischen Fotografen Levon Biss rücken die Insekten aus der Sammlung des Oxford University Museum of Natural History in ein gänzlich neues Licht. Sie zeigen die atemberaubende Schönheit der Insekten und machen die oft unerwarteten, teils bizarren Oberflächenstrukturen und vielfältigen Farben sichtbar und zeigen so die Komplexität der evolutionären Anpassungen. Die Funktionen all dieser sogenannten „microsculptures“ sind bislang oft nur wenig oder gar nicht bekannt. Die sorgsam vom Entomologen Dr. James Hogan ausgewählten Objekte wurden aufwendig ausgeleuchtet und durch ein Mikroskopobjektiv fotografiert. Für jede Microsculpture wurden ca. 8000 Einzelfotos aufgenommen, die übereinandergelegt und zusammengesetzt, ein durchgehend scharfes Bild ergeben. Als erstes Museum in Deutschland zeigt das HLMD nun diese Werke des Künstlers.
In einem Making-of-Film erklärt Levon Biss die Entstehungsweise der Fotografien und auf einem Touch-Screen ist es möglich in die Fotos hinein zu zoomen, um die mikroskopischen Details der Insektenkörper noch besser erforschen zu können. Ergänzend zu den Fotografien zeigen wir präparierte Insekten aus der Sammlung des HLMD, korrespondierend mit den Arten auf den Fotografien. Dies ermöglicht den Größenvergleich.
Darüber hinaus thematisiert die Ausstellung, welch wichtigen und vielschichtigen Aufgaben Insekten im Ökosystem übernehmen, mit denen sie insgeheim unsere Welt beherrschen und daher auch für uns Menschen von großer Relevanz sind. Ein weiterer Baustein zeigt die erfolgreiche evolutionäre Geschichte der Insekten. Modelle von Urzeit-Insekten in Lebensgröße zeigen eindrücklich die Ausmaße, die diese heute so kleinen Tiere einst hatten.
Zuletzt wird das Konzept der „Mikroskulpturen“ von Levon Biss weitergedacht. Tastmodelle, die verschiedene Details der Oberfläche der Insekten vergrößert nachbilden, machen diese mikroskopischen Strukturen haptisch erfahrbar. Soweit bekannt, werden zudem die Funktionen dieser Strukturen erklärt.
Die Kombination von Fotokunst und Wissenschaft bietet einen neuen und reizvollen Zugang in die Thematik der Insekten und lädt so ein breites Publikum ein, die multidimensionale Vielfalt der wundersamen Welt der Insekten zu entdecken.“
https://www.hlmd.de/index.php?id=130&tx_eventbase_exhibition%5Bexhibition%5D=95&tx_eventbase_exhibition%5Bmode%5D=current&tx_eventbase_exhibition%5Baction%5D=show&tx_eventbase_exhibition%5Bcontroller%5D=Exhibition&cHash=bf9b82ff2bba87b2fc2a77c73673e3f4
Darmstadt, 29.06.18.
Panasonic Lumix LX15.
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