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Madagascar Insights (105)

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12.703 10

tsara_be


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Madagascar Insights (105)

Eine Tradition, die in Madagaskar noch gelebt wird – meistens an Wochenenden, wie ich an verschiedenen Orten sehen konnte -, ist der Hahnenkampf. Dieses Foto stammt von einem Hahnenkampf auf einer Freizeitgrünfläche in Mananjary an der südlichen Ostküste.

Gemäß WIKIPEDIA unter dem Stichwort „Hahnenkampf“ sei die Organisation von Hahnenkämpfen, Stand 2008, in 27 Ländern erlaubt oder toleriert. Madagaskar gehört dazu.

Die Tradition des Hahnenkampfes sei von der ethnischen Gruppe der Merina aus dem malaysischen Raum mit nach Madagaskar gebracht worden; arabische Händler haben offensichtlich auch ihren Anteil daran.

Die dem Wettkampf und dem Wettfieber verfallenen Zuschauer stehen oder sitzen häufig auf der nackten Erde im Kreis und geben ihre Wetten ab. Schriftlich festgelegte Regeln benötigt der Kampf nicht, der manchmal nur einige Minuten, manchmal mehrere Stunden dauern kann. Sein Ende ist für jeden leicht erkennbar: Entweder ist der unterlegene Hahn tot oder bewusstlos, oder er versucht zu fliehen. Viel kann der Besitzer nicht tun, um seinem Hahn den Sieg zu sichern und ihm damit den Kochtopf zu ersparen. Ein „liebevoller“ Besitzer wird seinem Hahn noch etwas zu fressen geben, er wird ihn vor dem Kampf liebevoll streicheln, und ihm – wie der Coach einem Boxer – ruhig und leise seine Tips ins Ohr flüstern, bevor der Kampf startet. Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Es entscheidet über Leben oder Tod des Hahnes, über Ehre oder Schande seines Besitzers und über Wettgewinn oder -verlust, gar Armut oder Reichtum der wettsüchtigen Zuschauer [Quelle: Wolfgang Därr, Madagaskar und Komoren, DUMONT Reiseverlag, 2002].

Ob der hier gezeigte Hahn gewonnen oder verloren hat, kann ich nicht sagen, da ich mich schon vor Ende des Kampfes anderen Fotomotiven widmen musste.

Foto aus Oktober 2019.

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