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LEBENSMITTELVERSCHWEDUNG

LEBENSMITTELVERSCHWEDUNG

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Johannes Zakouril


Premium (Pro), Neu-Ulm

LEBENSMITTELVERSCHWEDUNG

Jede Sekunde werden 571 kg Lebensmittel entsorgt
Lebensmittelverschwendung ist teuer, umwelt- und klimaschädlich. Trotzdem geht weltweit ein Drittel aller essbaren Lebensmittel verloren. In deutschen Haushalten landet jedes achte Lebensmittel in der Tonne.

Jedes Jahr landen in Deutschland etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Das entspricht 571 kg Lebensmitteln, die pro Sekunde verloren gehen. In der Tonne landen sowohl Lebensmittel, die nicht für den Verzehr geeignet sind, als auch genießbare Lebensmittel. Bei Letzteren spricht man von Lebensmittelverschwendung. Mit unserer Arbeit setzen wir uns vor allem für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ein!
Lebensmittel werden entlang der gesamten Wertschöpfung, vom Acker bis zum Teller, verschwendet. In den Haushalten werden etwa 78 kg pro Person und Jahr weggeworfen. Die Außer-Haus-Verpflegung (Gastronomie, Catering usw.) verursacht zwar deutlich weniger Lebensmittelverschwendung, das Reduktionspotenzial ist hier aber besonders hoch. Ähnlich verhält es sich beim Handel. 90 Prozent der Verluste sind hier vermeidbar. Verluste auf dem Feld (Ernteverluste), etwa durch krummes Gemüse, welches den ästhetischen Standards nicht entspricht, werden in den offiziellen Statistiken gerne vernachlässigt. Dabei besteht gerade hier Handlungsbedarf!
Obst und Gemüse, das nicht dem Standardmaß entspricht, wird häufig bereits während der Ernte oder Verarbeitung aussortiert. Händlerinnen und Händler bieten bis zum Ladenschluss das volle Sortiment an und viele Kantinen führen keine kleinen Portionen

Lebensmittel, die im Müll landen sind teuer, umwelt- und klimaschädlich
Lebensmittel, die nie in unseren Mägen landen, verursachen einen unnötigen Verbrauch von Landflächen, Wasser, Energie und Ressourcen. Durch Lebensmittelverschwendung verschwenden wir rund 25 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Pro Kopf werden jährlich 2.700 Liter Wasser verschwendet. Anbau, Transport und Verpackungen verursachen Umweltverschmutzungen und heizen das Klima an. Durch Lebensmittelverschwendung entstehen pro Kopf und Jahr knapp eine halbe Tonne Treibhausgase. Dies entspricht circa 4 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen von Deutschland.

Die Umweltkosten der Verschwendung von tierischen Lebensmitteln sind besonders gravierend, denn hier werden besonders viele Ressourcen verbraucht, Klimagase ausgestoßen und Umwelt verschmutzt.

Wir sind es gewohnt, dass Lebensmittel immer zu günstigen Preisen verfügbar sind. Jede/r Deutsche gibt nur ca. 10 Prozent des Einkommens für Lebensmittel aus. Für viele Menschen tut es nicht weh, wenn das ein oder andere Teil in der Tonne landet. Andere Menschen hingegen haben zu wenig Zugang zu guten Lebensmitteln. Ein Grund mehr Lebensmittel nicht unnötig zu verschwenden. Deshalb setzen wir uns für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln ein!
Werden Sie aktiv gegen Lebensmittelverschwendung!
Kaufen Sie nur das, was Sie brauchen und das möglichst regional, saisonal und biologisch sowie unverpackt oder in Mehrweg-Verpackungen. Tierische Lebensmittel nur in Maßen konsumieren - das schont das Klima und ist gleichzeitig gesund. Wenn nach einer Party oder vor einem Urlaub einmal etwas übrigbleibt, fragen Sie Ihre Nachbarn oder Freunde, damit nichts weggeworfen werden muss. Ähnlich funktioniert die Organisation foodsharing. Dort kann man kleine wie große Mengen Essen weitergeben oder nicht mehr verkäufliche, aber noch einwandfreie Überschüsse bei Supermärkten, Bäckereien oder Restaurants abholen. Werden Sie kreativ bei der Resteverwertung und erkundigen Sie sich, wie Lebensmittel länger haltbar gemacht werden können. Sagen Sie irrsinnigen Schönheitsnormen bei Gemüse den Kampf an, denn auch krummes Gemüse schmeckt gut!
Wir kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung
Wir setzen uns für eine nachhaltige Landwirtschaft und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln ein. Wir bringen Landwirtinnen und Landwirte, Herstellerinnen und Hersteller, Händlerinnen und Händler, Behörden, Politikerinnen und Politiker und Wissenschaftlerinnern und Wissenschaftler an einen Tisch, um praxistaugliche Lösungen zu erarbeiten.

Im Rahmen des Bündnis Lebensmittelrettung arbeiten wir zusammen mit Initiativen im Bereich der Lebensmittelrettung, um mit vereinter Stimme die Politik zum Handeln zu bringen. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit informieren wir über das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung und zeigen, wie man das Problem überwinden kann. Wir üben Druck auf die Politik aus, damit endlich etwas passiert. Seit 2021 berät die DUH als Mitglied der EU-Plattform für Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelverluste die Europäische Kommission zu künftigen Gesetzesvorhaben als Teil der Farm to Fork Strategie.
Deutschland schöpft den möglichen Rechtsrahmen nicht aus, um Verschwendung zu reduzieren! Was muss die Politik tun?
Bereits im Jahr 2015 hat sich Deutschland zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen der UN bekannt und sich damit das Ziel gesetzt, die Lebensmittelverluste im Handel und bei Verbraucherinnen und Verbrauchern bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Passiert ist seither wenig. Damit weniger essbare Lebensmittel weggeschmissen werden, braucht es verbindliche branchenspezifische Reduktionsziele, die sich bis zum Jahr 2030 schrittweise erhöhen. Im Rahmen einer Dokumentationspflicht müssen Unternehmen die Verluste genau erfassen und melden. Zudem muss ein Rechtsrahmen geschaffen werden, der die Lebensmittelverschwendung weiter eindämmt. Denn in Deutschland und Europa führen verschiedene Regeln und Gesetze dazu, dass genießbare Nahrungsmittel in der Tonne landen. Meist handelt es sich dabei um Haftungsfragen, steuerrechtliche Vorgaben, Kennzeichnungspflichten oder Hygienevorschriften.
Häufige Fragen zur Lebensmittelverschwendung
Was ist das Mindesthaltbarkeitsdatum und wie kann es überarbeitet werden?
Ein Teil der genießbaren Lebensmittel landet nur in der Tonne, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist. Besonders häufig ist dies der Fall bei Milchprodukten. Dabei bedeutet ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum nicht automatisch, dass Lebensmittel verdorben sind. Es zeigt nur an, bis zu welchem Zeitpunkt das Lebensmittel bei sachgerechter Lagerung mindestens haltbar ist. Es lohnt sich also ein Kontrollblick: Sieht das Produkt gut aus, riecht es angenehm und besteht es den Geschmackstest? Dann verwenden Sie es! Anders ist es bei einem überschrittenen Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“), zum Beispiel bei rohem Fleisch, Fisch oder Eiern. In diesem Fall ist der Verkauf eines Produktes nicht mehr zulässig und der Verzehr kann gesundheitsgefährdend sein.
Text-Quelle: Deutsche Umwelthilfe

Commenti 1

  • martha-ka 24/12/2023 8:30

    Vermutlich werden in den meisten ländern afrikas KEINE lebensmittel weggeworfen, aber die meisten in westeuropa und den usa...Wenn es eine gerechte verteilung GÄBE würden keine menschen mehr vor hunger sterben...
    lg
    martha

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