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Langeoog Februar 2020 (15)

Langeoog Februar 2020 (15)

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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Langeoog Februar 2020 (15)

Was Sturmtief Sabine doch so alles zu Tage förderte !!!

Sehr viele Gäste wunderten sich dieser Tage über die im Sturm freigelegten Fundamente vor dem Pirolatal — und ältere Langeoogerinnen und Langeooger erinnerten sich. Leider sind diese Mauerreste, historisch betrachtet, nichts Schönes. Interessant ist jedoch die Wanderbewegung der Insel, die sich an ihnen gut ablesen lässt.
Bei dem aus rotem Backstein errichteten Gebäude handelte es sich um eine Baracke der Wehrmacht; dort war ein Teil der Flak (Flugabwehr) stationiert. Etliche Bomber der Alliierten wurden von dort aus abgeschossen. Von einem dieser abgeschossenen Piloten, Harry L. Stokes aus den USA, hatte ein Gast im letzten Jahr sogar die Dienstmarke gefunden. Langeoog News war es dann gemeinsam mit dem Finder und vielen anderen Helferinnen und Helfern gelungen, die Witwe des Piloten aufzuspüren und ihr die Dienstmarke auszuhändigen.
Diese Ruinen zeigen also eher ein trauriges und düsteres Kapitel Langeooger Geschichte auf, das man jedoch nicht ausklammern sollte. Sie zeigen aber auch noch einen anderen Aspekt: Nämlich den der Dünenwanderung durch die Küstenschutzmaßnahmen. Denn natürlich stand die Baracke damals nicht direkt am Strand (da wäre sie ein leichtes Ziel gewesen), sondern mitten im Pirolatal. Im Zuge häufiger Dünenabbrüche und nachfolgend mehrfacher Hinterfütterung der Dünen als Küstenschutzmaßnahmen für das Trinkwassereinzugsgebiet verlagerten sich die Dünen jedoch so weit von Nord nach Süd, dass der Strand heute eben dort zu finden ist, wo vor 80 Jahren noch Pirolatal war. Nach Auskunft gebürtiger Langeoogerinnen hätten sich an der Stelle des heutigen Strandes zu Kriegszeiten "noch gut 3 bis 4 Dünenketten" befunden, bevor der Flutsaum erreicht war
(Quelle: www.langeoog-news.de)


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