Kein Ende in (schon wieder) Sicht
In der glitzernden Megametropole von Neo-Eden (Sicht) lebten eine Million Menschen in perfekter Harmonie – zumindest laut den offiziellen Broschüren. Der Turm des Himmels, das Herzstück dieser futuristischen Stadt, versprach Wohlstand und Fortschritt. Doch die Realität sah anders aus: Überbevölkerung und beengte Wohnverhältnisse dominierten das Bild.
Max, ein durchschnittlicher Bürger, lebte in einer winzigen Wohnung und quetschte sich täglich in überfüllte Aufzüge, um zur Arbeit in die 247. Etage zu gelangen. Die Stadtverwaltung verkündete eines Tages stolz eine Erweiterung des Turms – nach unten. "Das Ende ist noch lange nicht erreicht!" prahlte ein Hologramm.
Die Lösung für die Überbevölkerung war, tiefer in die Erde zu graben. Max konnte über die Ironie nur lachen. Während er das Hologramm betrachtete, fragte er sich, wann die Verwaltung den Mond ins Visier nehmen würde. Doch bis dahin lebte er weiter in einer Stadt, die ironisch in die Tiefe wuchs.
Jörg Wolfshöfer 16/05/2024 12:07
Tolles Bild und eine schöne Geschichte Klaus, LG Jörg