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Karussell fahren im Dienste der Wissenschaft

Im Sternenstädtchen bei Moskau befindet sich das Zentrum zur Vorbereitung der Kosmonauten namens "J. A. Gagarin". Dort trainieren bis heute alle diejenigen, die zur Internationalen Raumstation ISS (vor Ort heißt sie übrigens MKS - meschdunarodnaja kosmitscheskaja stanzija) fliegen werden.
Ein wesentliches Auswahlkriterium ist die Verträglichkeit höherer Belastungen als der üblichen Erdbeschleunigung. Um diese zu erzeugen, nutzt man eine Zentrifuge, in der die Überlast durch die Zentrifugalbeschleunigung erzeugt wird. Die weltweit größte ihrer Art ist die hier gezeigte 1980 gebaute CF18, die mit ihrem 18 Meter langen Arm Überlasten bis zum dreißigfachen der Erdbeschleunigung (also 30g) erzeugen kann. So^viel muß der zukünftige Sternenmensch nicht aushalten, es genügt, die Arbeitsfähigkeit bis zu Überlasten von 8g nachzuweisen, wie sie bei einem reinen ballistischen Landeanflug einer Sojuslandekapsel auftreten können. Wer dies nicht kann, ist übrigens raus aus der Kosmosgruppe.
Die höheren Überlasten dienen zur Prüfung von Materialien und Geräten, die bei unbemannten Flügen weitaus höheren Beschleunigungen ausgesetzt sein können.
Im Normalfall übersteigen die Überlasten bei bemannten Missionen weder bei Start noch bei der Landung 4g, die höchste gemessene Überlast in der bemannten sowjetischen Raumfahrt trat beim Startabbruch von Sojus 18-1 mit 21,3g auf, welche die zweiköpfige Besatzung mit Verletzungen überlebte.

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