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 Jenischer Korb // DAS SIND JENISCHE // In Konzentrationslager verschleppt !

Jenischer Korb // DAS SIND JENISCHE // In Konzentrationslager verschleppt !

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Johannes Zakouril


Premium (Pro), Neu-Ulm

Jenischer Korb // DAS SIND JENISCHE // In Konzentrationslager verschleppt !

Etwa 40.000 Menschen in Süddeutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich und den Beneluxstaaten zählen sich heute zu den Jenischen. Einst waren sie ein nicht sesshaftes "fahrendes Volk". Die Wurzeln der Jenischen liegen möglicherweise im späten Mittelalter oder sogar der Keltenzeit – das ist umstritten. Eine Ausstellung im fränkischen Baden-Württemberg wirft nun Schlaglichter auf die Geschichte einer "unbekannten Minderheit".
Etwa ab dem 18. Jahrhundert wurden die Jenischen von verschiedenen Grundherren angesiedelt. Nicht uneigennützig: Entweder sollten die Neubürger Steuern einbringen oder sie sollten das Konfessionsgefüge eines Orts zugunsten der katholischen Kirche verschieben. Die Ausstellung "Auf der Reis’ – die ›unbekannte‹ Minderheit der Jenischen im Südwesten" im Hohenloher Freilandmuseum Schwäbisch Hall-Wackershofen stellt die Geschichte des einstigen fahrenden Volks vor.
Gar so selten, wie man meinen möchte, war das "vergessene Volk" der Jenischen nicht. So nennt eine Ausstellungstafel als Orte mit nachverfolgbarer Jenischen-Geschichte unter anderem Schillingsfürst und Ichenhausen bei Günzburg, wo der erste jenische Fußballverein gegründet wurde.

In Konzentrationslager verschleppt
Ab dem 19. Jahrhundert gaben die Jenischen ihren Wanderhandel auf und arbeiteten zunehmend auch als Handwerker. Unter den Nationalsozialisten wurden Jenische diskriminiert, in Zwangsarbeit geschickt, zwangssterilisiert oder in Konzentrationslager verschleppt. Die Verantwortlichen im "Rassehygienischen Institut" wurden nie zur Verantwortung gezogen, praktizierten sogar nach dem Zweiten Weltkrieg noch weiter. Die Jenischen wurden nie als Opfer anerkannt.

Commenti 3

  • JEAN72 30/01/2021 14:54

    Hallo Johannes, das finde ich sehr interessant von dir geschrieben und auch beschrieben. Das wusste ich nicht, das es Jenische gibt. Prima, dass du darauf aufmerksam machst. Ich mag deine Art der Sozialdokumentation. Viele Grüße Jean
  • Helmut 57 11/01/2021 15:26

    Sehr interessanter Text. Noch nie etwas davon gehört. 
    Gibt es heute noch die Jenischen?  Vielen Dank  Gruß Helmut
    • Johannes Zakouril 11/01/2021 17:37

      Ja, vor allem in Süddeutschland. und im Städtchen "Schillingsfürst" da sind u.a. die Schilder für Zahnärzte und Läden zweisprachig. zum Beispiel: Zahnarztpraxis = Nepferizupfer und Polizist = Schucker und Plamp = Bier

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Fotocamera V-LUX 1
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Diaframma 3.2
Tempo di esposizione 1/13
Distanza focale 10.5 mm
ISO 800

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