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Insektenrätsel-Lösung: Schwanmm- oder Kartoffelgallwespe.

Insektenrätsel-Lösung: Schwanmm- oder Kartoffelgallwespe.

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Insektenrätsel-Lösung: Schwanmm- oder Kartoffelgallwespe.

Diese Aufnahme vom 7.6.2012 aus Langenfeld bei Düsseldorf zeigt die gerade aus der Galle geschlüpfte Schwammgallwespe (Biorhiza pallida).
Die kartoffelähnlichen, einige Zentimeter großen Gallen entstehen, indem die Gallwespe mehrere Eier in eine Eichenknospe legt - hier die Stieleiche. Eins der Schlupflöcher ist links zu sehen. Die ausschlüpfende geschlechtliche Generation paart sich und legt Eier an Eichenwurzeln, indem sich die Weibchen in die Erde graben. Aus diesen schlüpfen dann die geschlechtslosen Tiere, die wiederum (s.o.!) diese Gallen verursachen.
Generationswechsel dieser Art sind bei den Gallwespen häufig; wie bei den Ameisen, die ja auch zu den Hautflüglern gehören, oder bei Wespen etc. gibt es ja die geschlechtslosen Arbeiter/innen (neues Kunstwort der ehemals deutschen Sprache . . .)
Früher, als man begann, die Gallen zu erforschen, hat man z.T. die verschiedenen Gallen eigenen Arten zugeordnet, was ja kein Wunder war. - Das eigentliche Wunder besteht im Funktionieren dieser Fortpflanzung über Jahrmillionen. Wie lange die Entwicklung dahin gedauert hat und wie die Anfänge waren, ist mir schleierhaft.
Und man sieht auch, wie das eventuelle Aussterben einer Pflanzenart eine Kette von Folgen nach sich ziehen kann. Es gibt ja auch genügend Tierarten, die mehrere, z.T. ganz komplizierte Wechsel zwischen verschiedenen Pflanzenarten haben. Und die Unterbrechung an nur einer Stelle bedeutet dann eventuell das Ende . . .
Wer aber davon nichts versteht, mag den lapidaren Satz von sich geben "Ist doch egal, ob es Eichen gibt oder nicht - nehmen wir für Möbel eben was anderes . . ." Traurig, aber so ähnliche Aussagen habe ich schon gehört. Man kann andererseits nicht verlangen, daß die Bevölkerung es versteht, den Generationswechsel von Gallwespen zu wissen. Zu ändern ist diese Art von naturgegebener (!) Ignoranz nur durch das Hinweisen auf die kleinen Wunder, und zwar von Eltern für ihre Kinder oder von Lehrern in der Schule oder im Kindergarten. -
Ob sich da in unserer naturentfremdeten Generation mit den lila Milchkühen was ändern kann???

Es gibt allein in Mitteleuropa tausende (!) von Gallenarten, u.a. von Gallmücken, Fliegen, Wespen etc. - HOCHINTERESSANT !

Commenti 6

  • GERDT GINGKO 12/06/2012 21:26

    Woll!!!
  • Dr.Thomas Frankenhauser 12/06/2012 13:12

    @ Gerdt:
    Die kindliche, unvoreingenommene Freude an was Neuem oder Interessantem ist das Notwendige, um sich eine gewisse Naivität und unverstellte Freude zu erhalten. Das ist normal - zwar heute leider nicht mehr statistisch normal - und g e s u n d ! Und das sind wir beide, wenn ich uns alten Säcke da jubelnd durch die Wiesen ziehen sehe. Was haben wir gelacht und uns gefreut! Das würde ich jedem anderen auch gönnen - mir zwei hammet ja schon (((-:
  • GERDT GINGKO 12/06/2012 12:45

    @ Domass


    Den einzigen Fehler den wir haben, ist fehlerfrei sein zu wollen!

    Wir machen keine Fehler, sondern nur Abweichungen von einer Norm.

    Aber was ist normal?

    Die Blamage entsteht in einem selber und wird nicht von anderen verursacht. Es ist die Angst nicht einer Norm zu entsprechen.

    Aber was ist normal?

    Jede noch so kleine Kultur - auch eine Zweierbeziehung - einigt sich auf i h r e Normalität.

    Kinder allerdings w e r d e n normalisiert.

    Ich hab versucht, mir immer meine Naivität -meine kindliche Neugier- zu erhalten.

    Bin ich ein Normaler?

    Immer wenn ich einen Gleichgesinnten treffe!

    Gingko12
  • Dr.Thomas Frankenhauser 12/06/2012 12:11

    Gott sei Dank, ich weiß ja nicht, wie lange ich noch lebe. Stell Dir mal vor, ich würde jetzt studieren, hätte keine Zeit für Viecher und Fotos und müßte Biochemie und Genetik und Bakteriologie machen.
    Sei ehrlich, Du hast es mir doch eben schadenfroh in einer privaten mail empfohlen, damit ich mich nicht blamiere . . .
    Hab ich doch auch schon oft genug von Dir in Leipzig gehört - manchmal bin ich eben etwas zu schnell im Zuordnen von Insektennamen, geb ich ja zu. Für die Fehler haben wir Dich ja!
    Leute, war das anstrengend in Leipzig! Ein Anschiss nach dem anderen - aber wunderschön wars doch, Gerdt (((-: . Danke!!! (((((-:
  • GERDT GINGKO 12/06/2012 11:59

    Haste dir aber das Studium erspart!
  • Thomas Ripplinger 12/06/2012 11:34

    Da wär ich nie drauf gekommen!
    VG Thomas

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