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Impressions of Schloss Lichtenstein - Schlossgraben

Impressions of Schloss Lichtenstein - Schlossgraben

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Impressions of Schloss Lichtenstein - Schlossgraben

Dass das Gebäude mit seinem charakteristischen Turm so gar nicht nach Ruine aussieht hat einen einfachen Grund: Das „württembergische Märchenschloss“ ist ein Neubau aus dem 19. Jahrhundert. Es handelt sich um ein Stück steingewordener Literatur.

Eine erste Burg entstand um das Jahr 1170 etwa 500 Meter südlich der heutigen Burg. Die Lage auf der Höhe, die die Kontrolle des Handelswegs im Tal ermöglichte, bot sich einfach an.

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Mächtige Befestigungen
Den Lichtensteiner Rittern brachte die exponierte Lage nicht allzu viel Glück. 1377 wurde die Burg zerstört, und 1687 fiel der letzte von ihnen im Kampf gegen die Türken.
Die Württemberger Herzöge ließen um 1390 am heutigen Standort eine neue, schwer befestigte Burg errichten. Durch die Weiterentwicklung der Artillerie verlor diese in den folgenden Jahrhunderten ihre strategische Bedeutung immer mehr, wurde schließlich nur noch zur Forstwirtschaft genutzt und verfiel.

Zum literarisch bedeutsamen Ort wurde der Felsen dann durch Wilhelm Hauffs 1826 erschienenen Roman Lichtenstein. Dieser schildert das Schicksal von Georg Sturmfeder, der um 1520 vom Schwäbischen Bund zu den Anhängern des geächteten Herzogs Ulrich von Württemberg wechselt.

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Der charakteristische Turm
Der Grund für das Überlaufen zum Feind ist die Figur der herzogtreuen Marie von Lichtenstein. Der Roman beschreibt, wie dem rechtmäßigen Herrscher durch das einfache Volk letztlich wieder zu seinem Thron verholfen wird. Dummerweise muss Georg Sturmfeder für seine Bemühungen am Ende mit dem Leben bezahlen.
Der Roman fiel in eine Zeit, in der die Rückbesinnung auf Mittelalter und Frühe Neuzeit gerade schwer in Mode war und Adelige sich nach Ritterromantik sehnten – während draußen die ersten Maschinen Einzug hielten. Bei dem 1810 geborenen Wilhelm Graf von Württemberg war das nicht anders.

Nun hatte der Graf Geld, Zeit und reichlich mittelalterlichen Schnickschack angesammelt (Waffen, Rüstungen, Gemälde, das Übliche) und suchte dafür eine standesgemäße Unterkunft. Da traf es sich gut, dass das Lichtenstein-Grundstück 1837 gerade zum Verkauf stand.

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