Im Tempel des Konfuzius

Im Tempel des Konfuzius

Im Inneren des Tempels in Nanjing findet man eine große Zahl rot lackierter Holztäfelchen, deren Rückseite ein Abbild des „Meister Kong“ ziert und auf deren anderer Seite man seinen an ihn gerichteten Wunsch niederschreiben kann. Die beschriftete Tafel wird an einem hölzernen Gestänge zu hunderten anderer gebunden. Die Wünsche kreisen um Gesundheit und Glück, vor allem aber auch um Erfolg bei Prüfungen und Fortschritte beim Lernen - ein Thema, das Konfuzius besonders wichtig war.

Konfuzius sagte: „Lernen ohne zu denken ist sinnlos; aber denken ohne zu lernen ist gefährlich.“

Im Konfuzianismus spielen Rituale eine große Rolle. Bei Zeremonien im Tempel erklingen die im Bild dargestellten Glocken. Zur Kaiserzeit durften nur speziell ausgewählte und gebildete Männer an den Zeremonien teilnehmen. Sie mussten vorher zwei Tage fasten. Das Schriftzeichen für "Fasten" bedeutet zugleich "ordnen". So führte das Fasten dazu, die Dinge, die zur Unordnung führen, zu vergessen und eine Ordnung entstehen zu lassen.

(zitiert nach
"Opferrituale und Konfuziusverehrung", Bachmann et al., 2012,
http://www.lssin.uni-erlangen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=188:exkursion-nach-qufu-2012&catid=68:studierende-berichten&Itemid=188)