Im Gezeitentümpel
"Es kam oft vor, dass er bei Ebbe durch die Bucht schlenderte
und über die Wesen in den Gezeitentümpeln nachdachte,
sich ihre Geschichten ausmalte. Wie interessant musste es
doch sein, ein Wurm zu sein oder ein Fisch oder eine Muschel in einem solchen Gezeitentümpel. Bei Flut war das eigene Leben ein Teil des großen Ozeans, der den gesamten Planeten umschließt. Man konnte kommen und gehen, wie
man wollte. Man konnte auf einer Welle davonreiten und zum Strand von Port Nevis schwimmen oder weit übers Meer bis nach Tahiti. Dann, im nächsten Augenblick, hat einen die Flut zurückgelassen, das Meer sich zurückgezogen; und jetzt bewohnt man einen unsicheren Topf Wasser ohne jeden Schutz vor der ausdörrenden Sonne oder auch nur vor Strandgutsammlern wie Kenny Kennet, der einen jederzeit in einen Eimer werfen und kochen könnte."
~John Ironmonger - Der Wal und das Ende der Welt
Ralf Melchert 18/08/2020 9:50
!!!Karl G. Vock 17/08/2020 21:01
Sehr schön fotografiert.LG
Karl