Hermann sucht sein Glück
Entwicklung einer Geschichte aus den Anmerkungen zum Bild
Dorothee 9
(Achtung, Fantasie) also der rechte Rucksackmann ist ein europäischer Tourist... der in der Mitte ein Polizist (Degen?), der übersetzt, denn die Frau, die hat er online kennengelernt
MONA LISA .
Fantasie ist mein 3. Vorname ... weil Elisabeth ja schon der 2. ist. :-))
Komisch, bei mir steht der Mann mit dem Rucksack ... wie hieß er noch gleich? ... links.
Der Mohammed, also der Polizist, ist Berber. Daher spricht er etwas deutsch. Die Frau wurde am Strand verhaftet, weil sie irgendwelche Schmuckstücke verticken wollte. Der Tourist hat sich aber in die samtene Elfenbeinhaut ... oder war sie von der Elfenbeinküste? ... verguckt und will sie jetzt freikaufen. Das muss natürlich im stillen Winkel passieren, weswegen sie jetzt dort verhandeln.
Hm, wie hieß bloß der Typ ... Wacker, glaub ich, bin mir aber nicht sicher ...Hermann Wacker ... oder so
Dorothee 9
Hmm, ja, würde gehen, rtl wäre interessiert.... allerdings kommt in meiner Version etwas von online-Liebe vor, so geht das heute. Und natürlich hast du recht, den linken Mann meinte ich. Und 'freikaufen' hört sich schon nach Menschenhandel an, das müssen wir streichen.
MONA LISA .
Gut, noch ist nicht viel passiert. Für RTL streichen wir den Menschenhandel und arbeiten mal erst das Leben des Herrn Wacker auf.
Schon als Kind war er Außenseiter, stets einen Kopf größer als seine Altersgenossen. Die Mutter, alleinerziehend,
5 Kinder von 6 Vätern (ein bisschen Übertreibung muss schon sein), war zwar fleißig, konnte sich aber die teuren Markenklamotten nicht leisten ... und wenn Hermann die Hosen von seinem älteren Bruder auftragen musste, dann waren sie ihm in der Regel zu kurz. "Hochwasser-Manni" war da noch das Harmloseste, was man ihm auf der Straße hinterher rief.
Als in der Pubertät eine hartnäckige Akne zu den übrigen Problemen kam, traute er sich gar nicht mehr hinter dem Computer vor ... und so war es nicht verwunderlich, dass auch sein zartes Sehnen nach dem anderen Geschlecht sich vorwiegend im Netz abspielte.
Eine Lehre machte er übrigens nicht, war vielmehr als Regaleinräumer zuständig für die oberen Fächer ... aus bekannten Gründen.
So, so viel zur Vorgeschichte, jetzt kommen wir langsam mal zum Punkt ...
Dorothee 9
Auch "Hallo, Lulatsch" und "Wie issn die Luft da oben" rief man, aber in einem boshaften Ton. Nachdem er beim nächtelangen Surfen tatsächlich mal auf "rtl sucht Kandidaten für seriöse Realdoku" stieß, bewarb er sich und erhielt tatsächlich eine Einladung vom Sender! Aufgeregt, wenn auch ohne große Hoffnung, packte er seinen nagelneuen Koffer, um zur Vorstellungsrunde zu fahren.
MONA LISA .
Es war ein nüchterner Raum, in dem Ilka Banause die Kandidaten empfing. Zur Begrüßung reichte man schale Brause, um die Stimmung aufzulockern, was aber nur sehr mäßig gelang. Nach mehreren Vor-, Mittel- und sonstigen Ausscheidungsrunden hatte es Hermann aber geschafft. Er und zwei weitere Kandidaten erhielten Flugtickets, um die zuvor aus einem umfangreichen Katalog mit Damen verschiedenster Hautfarbe, Länge, Höhe und Breite, sowie Vorlieben aller Arten ausgewählten Damen vor Ort zu treffen.
Hermann hatte es besonders eine Imani angetan, deren Vorzüge er zwar nicht genau beschreiben konnte, aber er verspürte erstmals im Leben so etwas wie Schmetterlinge, die sich in den Ansätzen eines kleinen Bierbauchs gar trefflich tummelten. Der Rest war ihm zunächst egal.
I nimmermehr l
Als Hermann im Flieger nach Agadir saß, überlegte er kurz, ob Rio oder Bangkok nicht doch die interessanteren Ziele gewesen wären. Aber als er Imanis Bild aus der Jackentasche nahm und in ihre dunklen Augen sah, waren alle Zweifel verflogen. Sollten die anderen Kandidaten doch zu ihren Juanitas und Savitas reisen ... für ihn gab's nur die afrikanische Gazelle, wie Hermann die Angebete insgeheim nannte.
Dorothee 9
....er hatte ihr selbstverständlich ein Geschenk mitgebracht sowie auch für ihre große Familie wunderhübsche Kleinigkeiten vom letzten Weihnachtsmarkt. Nur das Schweizer Taschenmesser musste er beim Einchecken abgeben.... wie sie wohl so war? Ein Foto sagt ja nicht so viel aus, hatten die von rtl ihm erklärt, manchmal sogar sei es von der jüngeren Schwester.
MONA LISA .
Den ersten Abend hatte sich Hermann eigentlich anders vorgestellt, aber statt den traumhaften Sonnenuntergang am weitläufigen Strand mit einem all-inclusive-Cocktail zu genießen, fand er sich in einem Nebenraum der stickigen Bar wieder, wo das Team von RTL ihm Anweisungen für den nächsten Tag eintrichterte. Romantik war gestern, reality vorgestern. Das war eine strukturierte Angelegenheit, die keine Freiräume ermöglichte.
Das erste Treffen sollte unter einer Palme in der Hotelanlage stattfinden. Die Lichtverhältnisse waren dort am besten. "Ein Neger frisst fünf Blenden", meinte der Kameramann ... sehr zum Entsetzen der Redakteuse. "Stimmt doch!", kam lediglich zurück.
Selbst an das Kreuz auf dem Rasen war gedacht worden, denn Hermann konnte ja nicht einfach irgendwo nach Belieben stehen, wenn endlich Imani freudestrahlend auf ihn zulaufen würde.
Während der Diskussion über die dabei einzuhaltende Armhöhe schlummerte Hermann sanft hinüber ins Reich der Träume...
MONA LISA .
Bei RTL kommt immer zwischendurch Werbung!
:-))
MONA LISA .
Das Frühstück am nächsten Morgen, dem entscheidenden Tag in Hermanns Leben, verlief zunächst mehr oder weniger entspannt. Doch dann standen schon wieder die RTL-Reporter im Raum und drängten zur Stell-, Licht- und Tonprobe.
Da vergingen doch alle romantischen Gefühle, die sich in den frühen Morgenstunden des Hermanns bemächtigt hatten.
Den schweren Rucksak mit all den Geschenken auf dem Rücken stand Hermann im gleißenden Morgenlicht auf der Wiese ... und das Einzige, das er fühlte, war das Stechen eines verrutschten Engelsflügels in Höhe der linken Niere.
Hätte er mal lieber eine Christbaumkugel als Mitbringsel gewählt,
dachte er noch ... aber da überschlugen sich plötzlich die Ereignisse.
Imani trat auf die Wiese, Hermann riss die Arme hoch ... doch der Kameramann schrie:
"Aus, aus, aus!! ... Kamera läuft noch nicht! Alles zurück auf Startposition!"
Nach dem 5. Versuch, die alles entscheidende Szene in den Kasten zu kriegen,
traf Hermann wie aus dem Nichts geboren eine Entscheidung.
Während sich noch die Regisseurin mit dem Kameramann stritt,
die Redakteuse heulend auf der Bordsteinkante saß
und der Kabelträger mit dem ersten Morgenbier an der Palme lehnte,
stürzte Hermann in einem Anfall von bei ihm nie gesehener Tollkühnheit auf Imani zu,
packte sie bei der Hand und zog sie mit sich
... weg von diesem Affentheater, weg von RTL und den gierenden Blicken der Zuschauer,
weg von allem eigentlich, Hauptsache weg.
Sie liefen durch die Anlage, stolperten über Straßen, Stock und Stein und alles andere, was sich ihnen in den Weg zu stellen wagte. Erst als sie die Anhöhe erreichten, hielten sie kurz inne, suchten nach einem geeigneten Versteck und fanden sich schließlich vor der öffentlichen Herrentoilette am Rande des großen Parks wieder ...
MONA LISA .
Wir machen eine kurze Werbepause!
Dorothee 9
Die Zuschauerzahl schoss nach diesen emotionalen Scenen dermaßen in die Höhe, dass
1) rtl beschloss, zu Weihnachten dreimal "Die besten 25 Erinnerungen aus: Hermann sucht sein Glück" zu senden
2) die Werbung nun vervierfacht wurde (alle 12 Minuten plus Werbebanner)
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Es folgt ein Werbeblock, den wir uns an dieser Stelle ersparen, weil bei Werbung eh keiner hinschaut!
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Ich „klebe“ das Bild nun in das Foto-Geschichten-Buch
Wer sich dazu äußern möchte, kann das gerne hier (oder auch dort unter dem Bild) tun.
Vielen Dank für das Interesse!
:-)
Günter7 29/11/2019 16:47
So ne Werbepause ist immer eine feine Sache,da kann man die Blase entleeren und neue Getränke holen.... :-)))
Dorothee 9 12/09/2019 15:16
Aha, jetzt habe ich es gefunden, Frau Rosa anklicken und darunter die verlinkten Fotos suchen. Hoffentlich wird deine Mühe genügend gewürdigt. Klein bisserl unübersichtlich ist der Text schon, mit diesen verschiedenen Namen und Formationen, also in einem Rutsch wäre es zum Lesen einfacher. Aber egal, deine Idee, dein Stil.Mira Culix 12/09/2019 10:12
Die beiden flohen in eine Oase, lebten in der Großfamilie und aßen jeden Freitag Couscous, während im Hintergrund der Fernseher flimmerte. Aber RTL konnten sie nicht empfangen, weil die Couscousschüssel zwar groß, aber die Satellitenschüssel recht klein war.MONA LISA . 11/09/2019 23:06
RELOADIch schicke das Bild nur im Schutze der Dunkelheit zum Geschichtenkanal!
:-)