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Gibraltar-Affen 04

Gibraltar-Affen 04

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Wolfgang Kroll


Free Account, Hamburg

Gibraltar-Affen 04

Die Behörden ließen die Mülltonnen "affensicher" machen und riefen die Bevölkerung dazu auf, die Fenster geschlossen zu halten. Aber es half nichts. Die Affen ließen sich nicht zur Rückkehr auf den Upper Rock bewegen. "Die Entscheidung, die Affen töten zu lassen, ist der letzte Ausweg", sagte Tourismusminister Ernest Britto. "Kinder leben in Angst und Schrecken, die Leute können ihre Fenster nicht öffnen. Die Affen können auch zubeißen und Krankheiten wie Hepatitis übertragen."
Allerdings trug der Mensch selbst dazu bei, dass die Tiere zu einer Plage wurden. "Einzelne Besucher füttern die Affen und bringen ihnen so bei, dass sie vom Menschen Futter erwarten können", erläutert die Gesellschaft für Ornithologie und Naturgeschichte (GONHS), die sich im Auftrag der Regierung um die Tiere kümmert. "Auf diese Weise verloren die Affen die Angst und den Respekt vor dem Menschen."

Nach dem Gesetz kann das Füttern mit einem Bußgeld von bis zu 500 Pfund (640 Euro) bestraft werden. Eine solche Strafe wurde seit 1918 aber nur ein einziges Mal verhängt. Die Polizei wies Forderungen nach einem schärferen Vorgehen zurück mit dem Hinweis, dass die Jagd auf Affenfütterer nicht zu ihren vorrangigen Aufgaben gehöre.
In früheren Jahrhunderten hatten die britischen Kolonialherren eine einfache Methode, ein Überhandnehmen der Makaken zu verhindern: Die Soldaten benutzten die Affen für Schießübungen. Dies kommt heute nicht mehr infrage. Vor sechs Jahren starteten die Behörden den Versuch, die Vermehrung des Bestandes mit Mitteln der Empfängnisverhütung zu bekämpfen. Der Erfolg hielt sich jedoch in Grenzen. Auch wurde versucht, überzählige Affen Zoos in anderen Ländern zu vermachen. Aber es fanden sich kaum Abnehmer.

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