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Geschichte meiner chaotischen Erlebnisse am Mila im Böhmischen Mittelgebirge

Geschichte meiner chaotischen Erlebnisse am Mila im Böhmischen Mittelgebirge

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Velten Feurich


Premium (World), Dohna

Geschichte meiner chaotischen Erlebnisse am Mila im Böhmischen Mittelgebirge

Zum ersten mal wollte ich am 05. August vormittags den Mila ,einen der sogenannten Steppenberge im Böhmischen Mittelgebirge besuchen nach Lovos,Hazmburg,Holy vrch,Ostry,Vrsetin,Radobyl,Cicov und Oblik alle in diesem, wie ich finde aktiven Jahr.
Um diese Tragödie für mich zu verstehen sollten es nur die lesen, die die Absicht haben dort auch die herrliche Natur zu bewundern und die ,die auch mal eine Story interessiert, denn das geht nur in größerer Ausführlichkeit, als sonst schon von mir zuweilen praktiziert und mit einer Reihe von wichtigen Zusatzbildern.
Für solche Unternehmungen ist mir immer der Wander-& Naturführer "Böhmisches Mittelgebirge" von 2008 aus dem Dresdner Verlag von Dr. Peter Rölke ein besonders wichtiger Helfer.
Wenn man im Ort Mila, eine Art Straßendorf das nach oben Richtung Berg Mila ansteigt, ( Dieser Umstand erlangt noch Bedeutung !) sein Auto recht weit oben bei einer kleinen Kapelle geparkt hat und nach rechts das Dorf verlässt, kommt man auf eine Wiese mit diesem Blick auf die Südseite des Mila. Für den Aufstieg geht der Weg mit blauer Markierung auf der Ostseite bis nach Norden und über Westen schon im Bereich ganz oben über das unbewaldete Stück die letzten Meter zum Gipfel
(Genau von dort kommt noch ein Bild zusätzlich)
Zurück nach unten:
Noch am Ende der Ostseite kommt eine dreifache Wegweisung gerade aus weiter nach dem Ort Belusize , zu dem Milaaufstieg und zurück zum Ort Mila . Letztere hat mir wegen falscher Interpretation meiner seit die zweiten Riesenprobleme gebracht.Darauf komme ich noch zurück.

Nun zurück zu der Wiese vom Anfang mit dieser Sicht.
Man muss ja rechts herum, um auf die Ostseite zu kommen bei blauer Markierung. Dazu schreibt Dr. Peter Rölke Zitat: " Achtung: Der Abzweig der blauen Markierung nach rechts ist schwierig zu finden! Der Pfad beginnt kaum erkennbar ca 50m vor dem Bergfuß..."
Da ich im Hochsommer grundsätzlich nur vormittags solche Wanderungen unternehme und mich mit Bildern vorher beim Vrsetin und in Sutom schon aufgehalten hatte (länger als geplant) war mein erster Fehler nicht lange genug nach diesem Pfad und der blauen Markierung gesucht zu haben, um sie vielleicht doch noch zu finden. Und als ich dann ein Stück näher am Bergfuß eine Tafel gesehen hatte, bin ich dorthin "geeilt". Es war eine Tafel zum Naturschutzgebiet so wie diese und leider nicht die blaue Markierung:

Eine solche Tafel war mit Schuld das ich für den Aufstieg die an sich weglose ...
Eine solche Tafel war mit Schuld das ich für den Aufstieg die an sich weglose ...
Velten Feurich


Hinter der Tafel ging ein Pfad schräg nach oben und solche Bergpfade mit Trittspuren im zickzack sieht man ja an steilen Grasflanken öfters. Auch wenn ich die noch fast nie benutzt hatte, saß das "kleine Teufelchen im Ohr und flüsterte Du schaffst das schon"...und ich bin es angegangen. Klar war auch, das ich im größten Notfall bei Fehlen des Blauen Weges oder Verschüttung durch Bergrutsch usw solche Pfade niemals wegen der mittelschweren Gonarthrose hinunter gehen könnte bei steilen Stellen. Das ginge nur mühsam im sitzen aber es ginge in der dreifachen Zeit. Bei ca reichlich hundert Höhenmetern noch überschaubar, wenn auch problematisch in der Mittagssonne. Leider ging die Spur nicht im Zickzack weiter sondern fehlte teilweise ganz und ich musste oft in die Diretissima, wo es am steilsten ist. Da musste für jeden Schritt der Stock erst sicher verankert werden und es war eine Tortour für mich . Kein Wunder das ich oben fix und fertig war und mir geschworen habe mich auf solche Unternehmungen nicht noch mal ein zu lassen.
Auf den letzten Meter kam dann vorn Westen der Blaue Weg, von dem ich dieses Bild machte:
Blick vom Berg  Mila auf die Häuser des  Ortes Mila...
Blick vom Berg Mila auf die Häuser des Ortes Mila...
Velten Feurich

Auf dem Bild sieht man wie die Straße oben auf dem Bild von unten hoch kommt und in einer großen Kurve nach links den oberen Bereich des Ortes Mila erreicht. In der Mitte links ist die kleine Turmspitze zu sehen, wo mein Auto zu diese Zeit der Aufnahme steht. Diese Lage des Ortes etwas auf dem Berg mit rechts und links abfallendem Gelände und teilweise dichtem Gehölz lässt vermuten, das man nach Mila nicht irgend wie von den Flanken kommen kann, wenn man sich nicht in Details auskennt. Dieser Satz wird noch wichtig !!

Schicksalhaft war dann meine Fehlentscheidung an der Nordostseite des Mila an dieser Tafel, als ich den blauen Weg heruntergekommen war und schon sehr kaputt auch von der Hitze gewesen bin:
Der von mir in schon nicht mehr ganz frischen Zustand...
Der von mir in schon nicht mehr ganz frischen Zustand...
Velten Feurich

Es gibt also zwei Wege nach Mila dachte ich, einen längeren 2km und einen kürzeren 1km. Und ich dachte weiter, weil die Flanken nicht erreicbar sind wegen der Gefällelage, wird wohl der kürzere oben der meinige sein und ein anderer, der längere vielleicht weiter unten einmünden und ich den Berg wieder ein Stück hoch laufen müsste....Als nun an dieser Stelle auch ein Weg rechts abgebogen ist bergnäher, konnte es nur der kürzere sein, wenn auch der linke andere Weg der breitere war.
Alle diese Gedanken waren falsch, denn am kürzeren Weg stand das Wort obec, heißt wie ich jetzt weiß
Ort, Gemeinde und das rozc. heißt Wegweiser...
Da ich vom Aufstieg ja wusste, das die blaue Markierung unten möglicherweise an manchen Stellen fehlt, habe ich das noch nicht tragisch genommen, solange es die Wegspuren gab. Diese endeten dann in diesem Wiesengeviert:
Wenn man sich hier irgedwo an einer der vier Seiten durch die Büsche und Bäume gearbeitet hat...
Wenn man sich hier irgedwo an einer der vier Seiten durch die Büsche und Bäume gearbeitet hat...
Velten Feurich

Da ich das Stück blauen Weg das ich suchte vom Aufstieg aber nicht kannte, war ich hoffnungslos in die Falle der besonderen Gesamtumstände und der, meiner falschen Wegwahl gefallen. Die Spur, der ich gefolgt war hatte mit meinem Weg offensichtlich gar nichts zu tun. Als ich dann nach mühsamen Durchbrüchen im dritten oder vierten Wisengeviert auch nichts gefunden hatte in glühender Mittagshitze und ohne Trinken (die eiserne Ration hatte ich nach dem anstrengendem Aufstieg am Gipfel getrunken in der Annahme, auf dem blauen Weg in 45 Minuten unten zu sein, ging es mir immer schlechter und Panik machte sich langsam breit...
KLar war, ich mußte auf dem schnellsten Weg runter in die Nähe einer Straße oder eines Ortes und ich mußte das ohne fremde Hilfe irgendwie schaffen. Bei diesem qualvollen Abstieg über Wiesen ,Felder, dichtes Gestrüpp usw. war ich endlich soweit den Rana und die Straße davor zu sehen, mit einem Risenacker, auf dem nach dem pflügen irgend eine Substanz aufgebracht wurde. Vermutlich Dünger.
Und als ich diesen Traktor gesehen hatte,dachte ich die Rettung . Auf mein winken gab es keine Reaktion. Nach langen mühen kam ich in die Nähe und habe vorher einige male am Boden gehockt und mich ausgeruht und der Traktorist gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen das ich ihn nicht interessiere und fuhr weiter...
Die letzten Häuser von Rana waren aber schon zu sehen (so weit war ich von Mila abgekommen auch weil ich hier den ersten Menschen gesehen hatte mit dem Traktor. Dazu das letzte Bild:
Der Berg Rana und an seinem Fuße links die letzten Häuser des Berges Rana
Der Berg Rana und an seinem Fuße links die letzten Häuser des Berges Rana
Velten Feurich

Das Bild hatte ich schon oben gemacht und ich bin von weit links außerhalb des Bildes gekommen.
Für die letzten 200 m habe ich fast ein halbe Stunde bis zur Straße gebraucht, Wenn ich weiter oben auf den Feldern liegen geblieben wäre, ist es fraglich wie gut die Suchaktion gemacht worden wäre. Ausgang für mich offen. Die letzten 200 Meter waren so in den Stöcken hängend immer mit dem Ziel bis zu der und der Pflanze ...
Als auf der Straße keíner gehalten hatte habe ich den Notruf gewählt und wurde auch mit einer Deutsch verstehenden einen guten Eindruck machenden Polizistin verbunden. Wegen meiner desolaten Ohren war es aber sehr kompliziert . Offensichtlich kannte sie nicht das es bei Mila und Rana Berg und Ort gibt. Mich dort am Ortsausgang des Ortes Rana abholen konnte sie nicht. Das die Dehydrierung oder Vorstufen schon eingesetzt hatten konnte ich Ihr nicht verständlich machen, Wie schlimm es war zeigt mir das ich bis zum Abend 6 Liter Wasser getrunken habe und das fast ohne Ausscheidung aus den Nieren...Das Ergebnis des Notrufes war das ich eine vierstellige Nummer bekommen habe die mich dann angeblich mit einem Taxi verbunden hätte...Tschchische Ansage und dann schweigen...Mein Auto stand ja 5 km entfernt in Mila...Dann habe ich mich förmlich bis zum ersten Haus geschleppt (wohlhabende Bürger) Keine Reaktion auf das Klingeln.
Als dann auf der Straße ein Ehepaar in ein Auto stieg hatten die ein gutes Herz und haben ich für 20 Euro die 5 km bis zu meinem Auto gefahren. Nach einer Stunde und wenigstens 2 Litern trinken und essen bin ich dort aufgebrochen wegen der Krämpfe in Händen und Beinen konnte ich keinesfalls Autobahn fahren und bin über Teplitz und das Erzgebirge nach Hause gefahren wegen der Krämpfe habe ich dabei noch 6 mal Pausen machen müssen. Die Ärzte haben mir nur immer wider bestätigt, das gegen die besonders schmerzhaften Muskelzustände nach Überanstrengungen bei mir offensichtlich beim Schlackeabtransport eine besondere Nervensituation besteht. gegen die es nur ein Mittel gibt, die Schmerzen von 10 bis 15 Minuten "aus zu sitzen" gegen die Muskelverkrampfungen helfen teilweise Medikamente.
Trotzdem werde ich überlegen, ob einer wie ich, der sich ja immer engagiert für ein gutes Verhältnis mit unseren tschechischen Mitbürgern einsetzt, hier noch mal reagieren sollte. Die Hilfe nach dem Notruf oder besser gesagt die Nichthilfe und die eindeutig unterlassene Hilfeleistung des Traktoristen, der mich auf dem Feld liegen gelassen hätte, sind so sicher nicht zu tolerieren . Was müßte noch gesagt werden ?
Natürlich die Wiedergutmachung vor mir selber und die Findung des wichtigen Stückes des blauen Weges unten und damit werde ich sicher nicht zu lange warten.

Commenti 14

  • Wolfgang Hettwer 27/02/2022 23:50

    Also ich bin ja einer von den neueren Fotofreunden ;-). Dein Geschichte kann ich gut nachvollziehen. Da kann einem schon ganz komisch werden. Da sind ja nun auch schon wieder fast 5 Jahre ins Land gegangen, die Gonarthrose ist sicher nicht besser geworden und die Wanderungen vielleicht etwas kürzer und weniger anstrengend. Aber wenn es dich schon immer in die Berge gezogen hat. Dann musst du dies tun. Ich nutze in solchen Fällen eine Wander App Komoot Da liegt Open Street map dahinter und zeigt auch , zumindest in D schon fast Trampelpfade an.
    Viele Grüße Wolfgang
  • Eberhard Kuch 03/11/2018 9:27

    Lieber Velten, gehe nicht zu schwierige Bergsteige hoch, deine Gelenke sind nicht mehr wie bei 20 Jahren.
    Wer sich noch nie verlaufen hat ist meiner Meinung auch nicht viel gewandert.
    Gruß Eberhard
  • Barbara Ledig 11/08/2017 23:40

    Eine Geschichte die doch sehr unter die Haut geht und die ich teilweise auch nachvollziehen kann, wenn man vom Weg abkommt und man die Übersicht verloren hat.
    Aber irgendwie haben dich deine Schutzengel doch nicht im Stich gelassen... denke an das Ehepaar... und die zwanzig Euro kannst du als "Taxigeld" betrachten und das du auf schnellstem Weg zu deinem Auto zurückgekommen bist, war ganz, ganz wichtig... Besser wäre es, in Zukunft solche Ausflüge doch in Begleitung zu machen. Ich hoffe, du hast dich wieder gut erholt?!
    LG von Barbara
  • Karina M. 08/08/2017 23:36

    Vielleicht sollte man wie die jungen Leute mehr mit GPS losziehen. Während unsere Norwegenreise hat Dank GPS einer unsere Teilnehmer ein wegen Nebel festsitzendes Ehepaar aus einer Gipfelhütte(Provisorium) nach 2 Tagen heruntergeführt. Er hat den Gipfel nur aus sportlichem Ehrgeiz bestiegen, ohne jegliche Sicht. Sein Helfer war nur das GPS
    LG Karina
  • Lemberger 07/08/2017 20:33

    oh, velten, du machst sachen. gell, da ist es im wallis einfacher zum wandern, die hohen berge sieht man immer und man weiß wo man ist.
    lg mh
  • Irene und Nadine 07/08/2017 20:16

    Schöne Aufnahme,na dann gute Besserung!
    LG Irene und Nadine
  • Joachim Kretschmer 07/08/2017 17:14

    . . . Velten . . . was soll man da sagen . . . . ich bin beeindruckt und möchte mich nicht noch einmal wiederholen . . . . ich wünsche Dir eine gute Genesung . . . Viele Grüße sendet Joachim.
  • RMFoto 07/08/2017 14:25

    Das klingt verdammt dramatisch, und man sieht auch Mittelgebirge können tückisch sein !
    Was das Hilfeverhalten angeht, den Trekkerfahrer wirst Du nicht finden und die Polizistin wird sich auf ein Mißverständnis berufen!
    Da schmeißt Du gutes Geld Schlechtem hinterher.....
    So tragisch die ganze Geschichte auch ist

    Irgendwelche Belehrungen sind eh' obsolet

    Allerdings sollten wir die vielen Berichte aus dem eigenen Haus nicht vergessen , wo von Gaffern berichtet wird welche Handyfotos machen und Rettungskräfte behindern

    Herzliche Grüße und gute Regeneration!

    Roland
  • ralf mann 07/08/2017 11:27

    Deine schockierende Schilderung bestärkt meine Absicht, diese Unternehmungen besser im Herbst durchzuführen. Die menschlichen Reaktionen sollte man, meines Erachtens nicht verallgemeinern, Unterschiede gibt es überall. Gruß Ralf und gute Erholung.
  • bennoh 07/08/2017 11:17

    Velten ich habe mir die Geschichte durchgelesen und
    ich möchte sie nicht kommentieren, wir sind alle nur froh,
    das Du sie halbwegs gut überstanden hast.
    Nun zum Foto, dieser Berg schaut bei der damals
    herrschenden Hitze absolut ungemütlich aus, also
    lass in Zukunft die Finger davon, oder such Dir kühleres
    Wetter für solche Dinge aus.
    Viele liebe Grüße
    Karl
  • Jürgen H 07/08/2017 9:00

    Heftige Schilderung - aber gut, daß Du offensichtlich nur mentale Spuren behalten hast und keine körperlichen Folgen!
  • moinichbins 07/08/2017 6:43

    Ein heftiges Erlebnis. Es zeigt aber auch, du solltest dich nicht mehr alleine auf die einsamen Pfade begeben. Klar ist aber auch, alle Eventualitäten kann man sowieso nicht bedenken. Also: Glück gehabt! LG Wolfgang
  • Ulrich Kurschus 07/08/2017 5:52

    Also unglücklicher kann so ein Tag nicht verlaufen
    Nach dem ich den Teil mit der Nichthilfeleistung gelesen habe bin ich regelrecht geschockt
    und Leute mit einem guten Herz wie du es ausdrückst hätten meiner Meinung nach keine 20€ genommen.VG Ulli

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