Fordzug

Fordzug

kurz vor der Weiterfahrt von Berlin-Wannsee nach Dillingen.

Die Fabriken des Automobilherstellers Ford in
Köln und Saarlouis praktizieren eine besonders
enge Einbindung externer Zulieferer in
ihre logistischen Prozesse. Um die Abläufe schlank
und effizient zu gestalten, liefern Zulieferer wie
Visteon in Berlin ihre Komponenten just in time in
den jeweiligen Fabriken an, also unmittelbar bevor
sie in der Montage benötigt werden. Weil aber kaum
ein Auto, das das Werk verlässt, dem anderen gleicht,
liefert Visteon Armaturenbretter und andere Kunststoffteile
an SAS Automotive zur Vorfertigung der
verschiedenen Cockpit-Varianten an – und zwar in
der Reihenfolge, in der sie später am Band verbaut
werden. Voraussetzung dafür, dass dieses System
funktioniert, sind eine enge Abstimmung der Produktionsprozesse
der beiden Zulieferer auf die des
Herstellers – ebenso wie reibungslose und zuverlässige
Transporte.
Transfesa ist für die Versorgung der Ford-Fabriken
in Köln und Saarlouis mit Visteon-Komponenten aus
Berlin verantwortlich, auch das Werk im belgischen
Genk wird per Lkw – Nachlauf beliefert. Fünfmal wöchentlich
verlässt ein 630-Meter-Zug die Hauptstadt
und erreicht über Nacht nach 13 Stunden die Rheinmetropole.
Den deutschen Autobahnen werden
dadurch 12.500 Lkw-Touren erspart. Ein Teil der
13,6-Meter-Wechselbrücken wird direkt der Produktion
des Ford Fiesta in Köln-Niehl zugeführt, ein anderer
Teil wird auf Lkw verladen und zur Weiterverarbeitung
zu Zulieferbetrieben in der Region gebracht. Bis Herbst
2009 wurde auch die Produktion der Modelle Focus
und Kuga in Saarlouis von Köln aus mit dem Lkw versorgt;
seit Oktober 2009 bleiben die entsprechenden
Container auf den Waggons und reisen auf der Schiene
weiter an die Saar. Von Beckingen aus erfolgt dann die
punktuelle Anlieferung per Lkw an die acht Kilometer
entfernten Produktionsstätten.
„Bei Just-in-time-Produktionen arbeiten Zulieferfirmen
genau im Takt mit der Fabrik des Auftraggebers“,
erklärt der Geschäftsführer der Deutschen
Transfesa GmbH, Alexander Clemens. „Als Transport-
und Logistikdienstleister sind wir Teil dieses
synchronen Systems, was besonders hohe Anforderungen
an Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bedeutet.“
Transfesa als Speziallogistiker für die Autoindustrie
organisiert für Ford auch die Intermodalverkehre
für die Teileversorgung von Werken in der Türkei, in
Spanien und Großbritannien.