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Es Pontàs

Diese Woche wieder ein etwas älteres Bild (Kinder, wie die Zeit vergeht, 5 Jahre ...) das aber nach wie vor auf der Liste meiner Besten steht. Unten steht noch eine konkrete Frage an Euch.

Diese Bogen ist bei Cala Santaní, im Süden Mallorcas. Das Hotel war glücklicherweise kaum 10 Minuten Fußweg davon entfernt, so konnte ich Abends udn Morgens immer noch einmal dort hin gehen. Der Ausblick geht nach Süden, mehr oder weniger, daher ist die dem Land zugewendete Seite des Felsbogens in der Regel im Schatten. Im Herbst gibt es nur eine kurze Zeit vor Sonnenuntergang, zu dem man auf die Sichtseite ein bisschen Streiflicht bekommt. Natürlich muss dann auch das Wetter mitspielen.
Hier war es leicht dunstig, so dass es sehr weiche Kontraste gab. Daher habe ich mich versucht, diese Weichheit auch ins Wasser zu bringen und 30 Sekunden belichtet, wenn ich mich richtig erinnere. Die Brandung ist damit auch schön weich geworden und die Weichheit ist überall. Göück hatte ich mit den Wolken, die mir noch eine Führende Linie im Himmel beschert haben.

Dennoch habe ich bei dem Bild eine Frage, die vor allem aus Diskussionen, die zuvor mit anderen geführt wurden herrührt. Ich habe an diesem Foto nichts (außer Staubflecken) retuschiert. Eine ganze Reihe von Leuten meinten ich solle wenigstens den hellen Felsen unten im Vordergrund wegnehmen. Dann ist da noch ein verschwommenes Seil im Bogen, manche meinten sogar, das Stück Land links am Horizont sei störend. Ich retuschiere eigentlich möglichst wenig und mich selbst stören diese Dinge nicht so sehr, ich finde, sie zeigen eher, dass das alles real ist, sonst wäre es vielleicht fast ein bisschen zu perfekt? Was meint Ihr.

Commenti 17

In questa foto, StefBerndt desidera ricevere feedbacks costruttivi. Siete invitati a contribuire con consigli sulla composizione della foto, tecnica, linguaggio metaforico, ecc (Si prega di rispettare la netiquette!)
  • Simbelmyne 26/04/2023 12:37

    gefällt mir sehr gut, den hellen felsen im vordergrund würde ich etwas abdunkeln, dann verliert er an dominanz und stört nicht mehr. Sehr gut gefallen mir auch die halb durchscheinenden felsen unterhalb des bogens. Ich bin kein freund von retuschen bei naturfotos, dennoch würde ich das seil (als solches hätt ich es nicht erkannt) hier wegstempeln, es sieht hier aus wie ein seltsamer bildfehler.
    Ich habe was ähnliches und doch sehr anderes (was die dynamik angeht, dieses hier ist sehr ruhig und wie du treffend sagst, idyllisch) und hier sieht man den atlantik in seiner wildheit:
    los roques de charco verde
    los roques de charco verde
    Simbelmyne
  • Urbi 1962 31/03/2023 16:57

    Servus StefBerndt, finde das Bild an sich Klasse, die von dir erwähnten störenden Elemente sind mir nicht aufgefallen. Finde sie nicht so schlimm. Nur, wenn du ein Bild verkaufen möchtest, kannst es ja entfernen und auch sehr sensieble Menschen überzeugen. Man sagt, Vordergrund macht Bild gesund. Hier dürfte meiner Meinung etwas mehr noch sein. Aber ich verstehe dich genau so auch, was du meinst, man darf/sollte auch etwas retouschieren in manchen Fällen. Beispiel: Eine störende Flasche oder weggeworfene Zigaretten. Man sieht sowas erst bei 100% Vergrößerung danach im Bild. Liebe Grüße Urbi.
    • StefBerndt 31/03/2023 18:56

      Danke für Deinen Kommentar. Sensible Menschen ist eine schöne Formulierung ... Leute, die sowas sehen sind ja eigentlich immer selbst Fotografinnen und Fotografen, ich glaube „Normalsterblichen" wird das nicht bewußt - ob sie's unbewußt dann doch wahrnehmen, ist mal eine andere Frage.
      Mit dem Vordergrund hast Du auch recht. Aber ich stand (bzw. wenn ich mich richtig erinnere, lag bäuchlings!) praktisch direkt am Abgrund, da kam nix mehr. Aber schön wär ein Stück Fels oder eine Pflanze gewesen.
      Liebe Grüße
      Stefan
    • Urbi 1962 01/04/2023 11:01

      Servus Stefan, das dachte ich sogar, dass es nicht ungefährlich war, hier dem Abgrund nahe dieses Foto zu machen. Aber einfach auch toll dein Bild. Weiter so. Zum Glück gibt es Möglichkeiten ein Bild immer noch zu verbessern. Wir wären sonst am Ender der Fotografie *lächle*. Aber bei deinem Bild passt ja so alles fein, finde ich. Ansonsten meckern eben auf sehr hohem Niveau. Aber dass können wir doch alle hier. Schönes Wochenende und liebe Grüße Urbi.
  • amundsen64 11/03/2023 18:37

    Der Bogen scheint zu schweben - feine Umsetzung!
  • Anette Z. 24/02/2023 17:38

    Erst mal ist das Bild ziemlich gut geworden. Die eingefrorenen Wellen scheinen den Felsen in eine künstliche Welt zu versetzen. Aufgesetzt auf eine Eisschicht oder eine polierte Platte. Der Himmel macht das prima mit. Die Wolken bringen mich dann doch ein Stück in die Wirklichkeit zurück. Aber auch da ist die Bewegung. Genau wie in den Schaumkronen um den Felsen herum. Die scheinen auch zu fließen. Da wirkt der Felsen fast, als hätte für ihn jemand die Zeit angehalten, während die Welt um ihn herum verschwimmt.

    Zur Frage mit der Retusche: Für mich wirkt das Bild schon künstlich durch die Langzeitbelichtung. Wasser ist nun mal nicht spiegelglatt und meliert. Und Wolken sind auch nicht so lang gezogen. Von daher hast du dich schon für Manipulation entschieden, wenn man so will. Warum der Glaubenskonflikt dann bei der Retusche anfangen soll, erschließt sich mir nicht.
    Deshalb ist auch für mich die Frage: Was willst du?

    Links hinten der Felsen stört für mich die Weite des Wassers. Deshalb dürfte der ruhig weg.
    Vorne ist Retusche wieder eine Absichtsfrage. Denn mit dem hellen Felsen in der Mitte hat die Küstenlinie dieselbe Richtung wie der Bogen im Wasser. Da hast du zwei Parallelen geschaffen. Wenn dir die gefallen, kannst du den Felsen vielleicht ein bisschen abdunkeln, dann fällt er nicht mehr so ins Auge.
    Alternativ kannst du ihn retuschieren und dann weisen die Felsen aus der Ecke schräg ins Bild rein. Schaffen eine ganz andere Linie, die durch den Bogen durch zu gehen scheint. Vielleicht sogar auf das Seil zu, das da hängt.

    Das Seil selbst mag ich irgendwie. Ein kleiner, unscharfer Störfaktor in der Idylle. Hat was ;-) Natürlich nur, wenn die Idylle nicht das finale Ziel ist. Im letzteren Fall muss es weg.

    Gruß, Anette
    • StefBerndt 25/02/2023 14:38

      Danke für den ausführlichen Kommentar. Du hast gut argumentiert. Letztlich ist es tatsächlich die Frage, was ich will, ich denke zwischen alles oder nichts gibt es auch noch Möglichkeiten. Ganz ohne persönlcihe Präfernez gehts nicht, zB würde ich nach wie vor eher das Seil „opfern“ als die Landspitze am Horizont. Irgendwie gibts da zum Glück kein richtig und falsch.
      Nach Deinem und den anderen Kommentaren habe ich aber noch mal das alte Originalbild rausgekramt und es ganz neu, mit den Anmerkungen im Hinterkopf, aufgearbietet. Nach 5 Jahren merkt man natürlich auch, dass man das eine oder andere anders machen würde.
      Hier ist es:
      https://flic.kr/p/2oiPS5Y
      Tatsächlich ist das Bild nun sehr clean und zugespitzt. Vielleicht auch zugänglicher. Trotzdem bin ich gerade noch nicht so weit, dass neue „besser“ zu finden. Es ist halt anders, deutlicher klarer.
      Dir und allen anderen Danke für die Kommentare!
      Gruß von Stefan
    • Chrissie Thomneck 25/02/2023 17:43

      Hey Stefan, ich habe mir deine neue Bearbeitung angesehen, bei der du alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft hast - und ich finde, aus dieser Perspektive ist es um Klassen besser, Belichtung passt besser, keine hellen Säume und störenden Felden/Schnüre. Aber ich verstehe dein „Fremdeln“, denn wir haben zu unseren Aufnahmen nunmal einen persönlichen Bezug, „clean“ ist dann nicht immer die richtige Wahl. Aber offen sein für verschiedene Herangehensweisen und Stile bringt auch uns Fotografen kreativ weiter! VG Chrissie
  • Knut M 18/02/2023 12:59

    Servus,
    mir gefällt Dein Foto auch.
    Aufgrund Deiner Fragen habe ich mir aber mal erlaubt das Bild zu kopieren um damit in einem Bildbearbeitungsprogramm etwas zu spielen. Ich hoffe, das geht in Ordnung? Dabei bin ich für mich zu folgendem Ergebnis gekommen, wie das Bild noch stimmiger auf mich wirkt.
    Ein engerer Beschnitt, bei dem links soviel wegkommt, dass der Felsen am Horizont verschwindet, und rechts und oben so viel wegkommt, dass der Horizont in etwa auf der oberen Drittellinie liegt, führt in meinen Augen zu mehr Balance im Bild. Bei Deinem Ausschnitt ist mir etwas zu viel Himmel als leerer Raum vorhanden.
    das verschwommene Seil stört, wenn man es entdeckt hat sehr. Hier hätte ich wirklich keine Skrupel und würde knallhart retuschieren.
    Der untere, mittige helle Fels hat mich zunächst nicht sehr gestört. Allerdings zieht er den Blick schon auf sich. Ich habe ihn daher in einem ersten schritt einfach mal abgedunkelt und dann später ganz entfernt. Beides hat mir besser gefallen. Ich würde ihn ganz entfernen.

    Über Deine Frage hinausgehend möchte ich noch anmerken, dass mich schon sehr interessieren würde, wie das Bild mit einer sehr kurzen Belichtungszeit ausgesehen hätte. Ich bin mir nicht sicher, ob eine eingefrorene Brandung dem Bild nicht gutgetan hätte. Wobei die ziehenden Wolken schon extrem gut passen. einen Tod muss man wohl sterben!

    Schöne Grüße,
    Knut
    • StefBerndt 18/02/2023 15:36

      Hallo und danke für Deine Gedanken. Ist natürlich ok, was am Bild auszuprobieren. Schade, dass man hier (unabhängig von seinen anderen Bildern) nicht auch mit einem Bild antworten kann, würde manchmal alles erleichtern... aber nun gut, es ist so. Was Du beschreibst kann man sich ja vorstellen.
      Oben würde ich ungern schneiden, da ich die rechte obere Ecke mit den ins Bild führenden Wolkenstreifen als wichtig empfinde. Es ist viel Himmel, aber ein bisschen Raum fand ich ganz schön. Über den „Zipfel“ links kann man wohl wirklich streiten. Das Seil ist wohl etwas, das wirklich eher weg sollte, es gehört letztlich ja auch nicht mal zur Natur, sondern ist eine menschliche Zutat. Der Felsen unten war im Bild bereits stark abgedunkelt, in echt war der fast weiß. Den noch mehr zurück zu nehmen ist aber sicher keine schlechte Idee. Rausnehmen, da bin ich immer noch unsicher ...

      Zu Deiner letzten Frage: mal sehen ob man hier verlinken darf, es gibt noch eine Menge Bilder, auch „normale“, die zeigen, wie es sonst aussieht. Es ist eben ganz anders. (Übrigens ist aus dem Motiv 2018 ein Kalender mit diesem einzigen Motiv geworden.)

      https://www.flickr.com/search/?user_id=40526511%40N06&view_all=1&text=es%20pontas

      Danke für Deinen guten Kommentar.
  • Chrissie Thomneck 18/02/2023 12:25

    Hey, solche Diskussionen sind eben nicht nur technischer, sondern auch ein wenig philosophischer Natur. Jeder, der schonmal Landschaft fotografiert hat weiß, so aufgeräumt wie auf den Postkarten ist es eigentlich nie. Für mich kommt es dann darauf an, wofür das Foto verwendet werden soll - ist es eine Erinnerung für dich, an das beste Licht in deinem Urlaub - lass es wie es ist. Geht es vor allem um Ästhetik, darf Perfektion sein, darf Retusche zum Einsatz kommen. Hier geht es dann auch um die leichte Verzerrung des Horizonts (Objektiv) oder den hellen Saum am linken Bereich des Bogens. Aber nicht jeder möchte Perfektion in seinen Aufnahmen, Authentizität ist auch etwas wichtiges- schließlich sind es deine Fotos! VG Chrissie
    • StefBerndt 18/02/2023 15:26

      Hallo und vielen Dank! -- Zunächst mal ein Dank für die Aufmerksamkeit, dass der Horizont gewölbt ist. Ist mir bewußt, aber ich dachte, ich komme damit durch ;-)
      Eigentlich mochte ich die leichte Verzerrung schließlich sogar. Das ist natürlich noch ein Punkt, den man „korrigieren“ könnte, aber es ist tatsächlich die Frage, ob das sein muss oder auch sollte. Zumal gerade solche Bilder mit Langzeitbelichtungen schnell auch aussehen, als ob sie gerendert sind ... wohl ein Thema das uns alle in der nächsten Zeit noch mehr beschäftigen wird.
      Grundsätzlich ist mir bei meinen Bildern ein gewisses Maß an Authentizität schon wichtig, Ästhetik aber auch -- kein so leichter Spagat dazwischen. Ist wahrscheinlich ein ewiges Abwägen.
      Danke nochmals für Deinen Kommentar!
    • Chrissie Thomneck 18/02/2023 18:40

      Sehr gern - ja, abwägen passt hier ziemlich gut - an unterschiedlichen Bildern sind eben auch immer unterschiedliche Aspekte im Vordergrund! VG Chrissie
  • Dieter Kolm 18/02/2023 11:28

    Eine gute LZB von dieser schönen Felsformation vor der Küste von Santanyi. Durch die Weichzeichnung des Wassers entsteht ein schöner Kontrast zum Fels. Ein guter Einstand und damit herzlich willkommen in der fc. LG Dieter