Eine Seefahrt, die ist lustig ...

Leopold hatte nach seiner Fahrt über das Meer und dem Versuch, sich am Strand ein Geschäft aufzubauen, seine Pläne auszuwandern aufgegeben und versuchte nun, irgendwie wieder nach Hause zu kommen.
Wir erinnern uns, dass er von Frau Gerlinde M. aus H. an der E. einem Segler

Geplatzte Träume
Geplatzte Träume
Elisa Bett und ihr Leopold

übergeben wurde, der ihn nun am Kreuzfahrthafen absetzte.
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Es war schon spät, als Leopold sich zwischen den Kofferwagen durchschlängelte, die vor dem großen Schiff zum Abtransport bereit standen. Eigentlich sollte es längst abgelegt haben, aber man wartete noch auf verspätete Gäste.

Das war Leopolds großes Glück, denn so konnte er im Schutz der Dunkelheit ein von einem der Gepäckstücke auf den Boden ragendes Band ergreifen und daran auf den Kofferwagen klettern. Kaum hatte er sich von der Anstrengung erholt, merkte er, wie das Gefährt in Bewegung geriet und sich holpernd auf den riesigen Schiffsbauch zu bewegte.

Dunkel und kühl war es im Gepäcklager. Leopold zog sich die rote Zipfelmütze fester über die Ohren, zurrte seine Jacke enger um den noch immer etwas abgemagerten Körper und ärgerte sich, dass er seine Hosenträger bei der überstürzten Abreise in Agadir vergessen hatte. Aber das war jetzt nebensächlich angesichts der Tatsache, dass er sich auf keinen Fall erwischen lassen durfte, denn was mit blinden Passagieren geschieht, das weiß man ja … wenn man's weiß.

In einem unbeobachteten Moment nahm Leopold sein hüpfendes Tonherz fest in beide Hände und schlich sich an den Filipinos vorbei, die damit beschäftigt waren, die Koffer auf die Kabinen zu verteilen.

Leopold irrte lange umher, denn das Gewirr der Gänge und Treppenhäuser war zu viel für einen kleinen Wichtel. Schließlich landete er jedoch in einem Aufzug, der ihn direkt zum Pooldeck brachte.

Die frische Luft tat ihm gut, doch seine Irrungen mussten stundenlang gedauert haben, denn inzwischen war die Sonne aufgegangen, das Schiff bewegte sich in gemächlicher Fahrt über das Meer und eine letzte Möwe krächzte ihm aus luftiger Höhe einen Morgengruß zu.

Zufrieden begann Leopold die Erkundung seiner neuen, vorübergehenden Heimat. Das war deutlich entspannter als die wilde Fahrt auf dem grünen Fass. Doch Leopold traute sich nicht, die Seemannslieder anzustimmen, die er so gern gesungen hatte. Er klopfte aber ein paar Mal auf den Boden, weil er wenigstens so etwas wie Trommelklang hören wollte. Doch es tönt eben anders, wenn so ein Owumbaneger sein Instrument gekonnt bearbeitet!

Getragen von derlei Gedanken machte sich Leopold auf den Weg zum Heck des Schiffes …
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Wie Klacky von Auerbach lebhaft und mit Herzblut berichtete, war diese ganze Heimkehr eigentlich ein Missverständnis, und es gibt hier auch bereits eine Vorschau auf das Leben an Bord:
Owumbaneger-Boot
Owumbaneger-Boot
MONA LISA .

… aber dazu kommen wir später.
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... und hier noch mal von Anfang an:
Die ganze Geschichte
Die ganze Geschichte
Elisa Bett und ihr Leopold

Commenti 16

  • Klacky von Auerbach 23/08/2019 13:07

    Am Heck des Schiffes war die Hölle los.
    Jung und Alt, Dick und Dünn, Tünnes und Scheel drängten sich um einen Punkt den Deck des Schiffes, um ein Bild von sich zu machen. Ein Bild von sich selbst, manchmal durfte sogar ein Freund oder der eigene Mann oder der Oppa mit drauf, aber meist war man mit sich und der Kamera oder dem Hendi alleine auf dem Bild.

    Leopold betrachtete das interessiert und kratzte sich am Kopp. Was sollte denn das, immer alleine und immer mit Verrenkung und so? Er grübelte, denn wie immer war er auf der Suche nach einer Geschäfzidee. Und zack, da hatte er sie, denn blöd war er nicht, nur tönern.
    Den blauen Punkt, auf dem die Leute sich fotografierten, ergänzte er zu
    SELFIES BEI LEO'S-FOTOKRAVIEH
                 FEIF DOLLARS EACH

    Prompt hatte Leopold einen so enormen Zulauf, daß er die Leute bitten mußte, sich in Reihe aufzustellen und brav zu warten, bis sie an der Reihe waren. Das klappte auch halbwegs.
    Die Personen durften sich dann auf den SELFIE POINT stellen, und er wies sie ein. Ihr kennt das bestimmt von Papa oder so, wo man ein Stück nach links oder nach rechts oder nach hinten gewinkt wird, bis alles im Rahmen ist, auch wenn die Füße oder der Kopp fehlen.
    Dann Auslösung!
    Nächstes Bild!

    Was ihn aber wunderte, war, daß die Leute meist weg waren, wenn er auslöste und es um's Bezahlen ging. Alles Zechpreller!
    Also ergänzte er das Schild auf

    SELFIES BEI LEO'S-FOTOKRAVIEH
            FEIF DOLLARS EACH 
                    FORKASSE

    Nun klappte es wie am Schnürchen, ein Bild nach dem anderen, seine Kasse wurde prallvoll, der Andrang wurde noch größer, daß er Wartemarken einführen mußte.
    Er ergänzte das Schild nochmals auf

    SELFIES BEI LEO'S-FOTOKRAVIEH
           FEIF DOLLARS EACH 
               PULL Ä NAMBER
                    FORKASSE

    Sein Geschäft lief. Endlich war dies der Durchbruch, den er sich erhofft hatte.
    Er wunderte er sich zwar immer noch, daß die Leute nach dem Klick weg waren oder oft sogar vorher schon, doch das war ihm eergal, Hauptsache die Kasse stimmte. Und Abends hatte er ja immer den großen Auftritt auf der Bühne, meist sogar mehrere Performances an einem Abend.
    Aber die Arbeit der Fotokravieh war heftiger, schweißtreibender als der Owumbatanz mit dem Bananenröckchen.
    Uff! Der Schweiß lief ihm in Bächen von der Stirn, er schob sein Mützchen, es war noch das Wintermützchen, das mit Innenpelz, mit dem olle Monika ihn auf große Reise geschickt hatte, denn sie wußte ja nicht, in welchen üblen und kalten Gegenden er auf der Reise überall landen würde, ob Winterberg, ob Arktis oder gar Antarktis, auf jeden Fall schob er das Mützchen, denn drunter war es scheißheiß,  nach hinten, ja, jetzt konnte er wieder etwas sehen.
    Nächste Nummer, nächste Person, richtig eingewunken und dann, zack, waren die Leute wieder weg. Erst jetzt erkannte der Wichtel, was die ganze Zeit passiert war. Er hatte die Leute so eingewunken, daß sie hinterrücks über Bord fielen. Doch weil ihm die Zipfelmütze ins Gesicht gerutscht war, hatte er sie nicht fallen sehen und auch ihre Todesschreie icht gehört. Das war ihm jetzt irgendwie peinlich. Er kratzte sich am Kopp, schaute sich verlegen um, nahm noch ein paar Nummern entgegen, wies die Leute ein, machte ein Bild, klick, kratzte das LEO'S-FOTOKRAVIEH wieder ab und kratzte die Kurve, vergaß dabei aber nicht, seine Kasse mitzunehmen. Bei seinem schnellen Abgang waf Leopold noch ein ein paar Rettunxringe über Bord, um sein Gewissen zu beruhigen.

    Er schloß sich mal erst auf seiner Kajüte ein und schmierte sich in Vorbereitung des Abendauftrittes als der ORIGINAL OWUMBA AUS CARUMBA heute noch dicker mit Schuhcreme ein als sonst. Er wollte nur nicht als der Mörderfotograf des SELFIE POINTS erkannt werden.
    Beim Abendessen waren die Reihen sichtbar gelichtet, aber für Leopold fielen zahlreiche Nachtische ab, Schokopudding mit Sahne, was seine Laune wieder hob. Er spachtelte richtig rein und war guter Dinge.

    Ob das gut ausging?
    Werden wir es je erfahren?
  • Klacky von Auerbach 22/08/2019 22:37

    Hoffentlich wird das kein Scherbengericht.
    Komme morgen wieder.
  • Starcad 22/08/2019 18:18

    Jetzt weiss er auch schon mal, wo der Rettungsring hängt, man weiss ja nie, wozu man das mal gebrauchen kann.
    LG Marc
    • MONA LISA . 22/08/2019 18:25

      Wobei man sich fragt, was die dann rufen.
      "Mann über Bord!" ... eher nicht

      "Keramik runtergefallen!"
      "Geschirr abräumen, Jungs! Es wird stürmisch!"
      oder gar
      "Abbruch ... war falscher Alarm!"
      :o)
  • Heide G. 22/08/2019 17:07

    Kreuzfahrten sind einfach nicks für Gartenzwerge -
    • Elisa Bett und ihr Leopold 22/08/2019 17:11

      Ich bin ein Hartbrandwichtel!!! ... und ich fange gerade an, es lustig hier zu finden. Am Abend geh ich wohl mal an die Bar. Mal sehen, ob ich da ein bisschen Gesellschaft finde ... irgendwie muss ich auch mal sehen, wie ich ne schnelle Mark machen kann. Das wird sich schon ergeben ... hoffe ich.
  • Mira Culix 22/08/2019 16:38

    Leider hatte Leopold keinen Selfie-Stick dabei, sponst hätte er die AIDAMOMENTE  mit sich gleich mit der pointed-cap-app hochladen und mit seinen Freunden teilen können.

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Exif

Fotocamera DMC-LX5
Obiettivo ---
Diaframma 4
Tempo di esposizione 1/640
Distanza focale 14.9 mm
ISO 80

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