Peter H. Braun


Premium (Complete), Freiburg im Breisgau

Die Löwenplatte

in Twyfelfontein ist der wohl reichste Fundort prähistorischer Felsgravuren in Namibia und seit 2007 UNESCO Weltkulturerbe. Die Datierungen der Zeichnungen sind wohl schwierig. Sie reichen von 2 - 6000 Jahren bis ca. 24.000 v. Chr. zurück.
"Die wohl bekannteste Gravierung ist die (hier gezeigte) sogenannte „Löwenplatte“ auf der neben dem bekannten Löwen zahlreiche andere Tiere wie z.B. Giraffen, Zebras, Elefanten und Strauße zu sehen sind. Der Löwe ist außergewöhnlich dargestellt, da er einen sehr langen und im rechten Winkel abgeknickten Schwanz besitzt, an dessen Ende sich, statt einer Quaste, eine Fährte befindet. Häufig werden hier die Füße des Löwen sowie die „Quaste“ als menschliche Hände interpretiert. Ein Löwe besitzt vier Zehen und nicht wie die Menschen fünf. Hier kommt die sogenannte „San-Trance-Theorie“ zum Einsatz. Sie besagt, dass die Bilder die Glaubensvorstellungen und religiösen Praktiken der San zeigen, die auch Eindrücke aus Trance- Zuständen zeigen können. So könnte es sich bei dem Löwen um einen Löwenmenschen, also einen Schamanen handeln, der sich in Trance in einen Löwen verwandelt hat. Der lange abgeknickte Schwanz könnte hier ein weiteres Körperglied darstellen, denn wenn Schamanen in Trance fallen, sollen sie häufig das Gefühl bekommen ein weiteres Körperglied zu besitzen."
(zitierter Text aus dem sehr interessanten Reiseblog: https://northstarchronicles.de/twyfelfontein-geschichte-in-stein-geritzt/)

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