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Die liturgische Uhr im Dom zu Florenz

Die liturgische Uhr im Dom zu Florenz

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Premium (World), Berlin

Die liturgische Uhr im Dom zu Florenz

Heute ca. 11 Uhr war Winteranfang, die Tage werden wieder länger. Auch diese Uhr zählt bald wieder anders.

Paolo Uccello (1397 – 1475)
Orologio di Santa Maria del Fiore (1443)
[Fresko, 470 × 470 cm, darunter ein Mosaik mit der Krönung Mariens zur Himmelskönigin]

Die Aufnahme zeigt diese besondere Uhr kurz nach 9 Uhr morgens.
Der Sonnenzeiger steht aber auf 14 Uhr; er zeigt die "ora italica" zum Ermitteln der Tagzeitenliturgie (Stundengebete) an:
• Lesehore – Gebet vor Sonnenaufgang
• Laudes – Morgenlob (Psalmen 148 bis 150) zwischen 6 und 8 Uhr
• Terz – Gebet zur dritten Stunde nach 6 Uhr (9 Uhr)
• Sext – Gebet zur sechsten Stunde nach 6 Uhr (12 Uhr mittags)
• Non – Gebet zur neunten Stunde nach 6 Uhr (15 Uhr); wird oft mit der Sext zur Mittagshore zusammengefasst
• Vesper – Abendgebet, auch mit Predigt (öffentlicher Gottesdienst)
• Komplet – Gebet nach dem Abendessen

Die in Italien erfundene Zeitzählmethode war auch in den Kirchen und Klöstern Böhmens und Polens zu finden.
Die 24 Stunden auf dem Ziffernblatt sind entgegen dem üblichen Uhrzeigersinn angeordnet.
Die 24. Stunde des Tages ist die Stunde, in der eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang das Ave Maria geläutet wird.
Daraus errechnen sich je nach Jahreszeit die anderen und vor allem hellen Stunden des Tages.
9 Uhr am 5. August 2017 entsprach also der 14. Stunde nach dem Sonnenuntergang des Vortags.

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