Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Der schwäbische Laokoon

Der "Eulenspiegel vom Bodensee", Peter Lenk, schuf auf Vorschlag der Stuttgart-21-Gegner einen "Schwäbischen Laokoon" nach dem griechischen Vorbild.

Lenks Laokoon ist Ministerpräsident Kretschmann, der anfangs vor den Gefahren warnte, die mit S-21 verbunden waren. Seit langem warnt er aber nicht mehr, sondern befürwortet das waghalsige Projekt, weil er sich an die Volksbefragung gebunden fühlt, die seit langem als sehr fragwürdig gilt durch den ganzen Schwindel, der damit zusammenhängt. Kaum jemand wusste damals bei der Abstimmung, was wir heute wissen. Stuttgart 21 ist ein völlig unausgegorenes und falsch geplantes Großprojekt. Der Bahnhof wird von 14 auf acht Gleise verkleinert, das Gefälle der Bahnsteige ist enorm, und der Brandschutz ist in keinem Fall gesichert und soll vom Bundesverkehrsministerium erst nach der Fertigstellung überprüft werden. Das gab es bei einem solchen Großprojekt noch nie. Das ganze Projekt kann nur als irrational bezeichnet werden.

Lenk baut um seine Plastik vom "Schwäbischen Laokoon" ein Wolkenkuckucksheim mit vielen beteiligten Figuren, die als Putten dargestellt werden. Das spricht für sich und für den Künstler Lenk.

Peter Lenk hat 3.000 Stunden an dem Werk gearbeitet. Es steht nun -nur vorübergehend- vor dem Stadtpalais in Stuttgart. Der tägliche Besucherandrang vor Lenks Kunst ist außerordentlich groß.

Wie werden die Stuttgarter und ihre Pietisten mit dieser Kunst umgehen?
Wird die Stadt das Kunstwerk auf Dauer übernehmen?

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