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der Sassnitzer Frosttrawler SAS-404 im Hafen von Diego Suarez

der Sassnitzer Frosttrawler SAS-404 im Hafen von Diego Suarez

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Manfred Sagan


Premium (Pro), Stralsund

Commenti 5

  • Wolfgang Reihn 27/03/2019 16:17

    Hallo Manfred,
    und ich dachte du seist Maurer gewesen. Aber als Seebär hast du sicher viel mehr erlebt.
    Viele Grüße vom Binnenland
    Wolfgang
    • Manfred Sagan 27/03/2019 19:44

      Jo Wolfgang, der war ich auch! 1989 mit der politischen Wende ging unser Trawler in den Schrott nach Valencia/Spanien und wir flogen nach Hause und kamen nicht mehr zurück. Unser Heimathafen war zu der Zeit Agadir. Wir fischten vor der Sahara für eine gemischte Gesellschaft DDR/Marokko. 1989 war alles zu Ende. Die DDR Hochseefischerei versank in den Fluten der Geschichte. Nun hieß es rette sich wer kann. Und so kam ich auf den Bau. Es folgten einige Qualifizierungen, gelernt hatte ich mal Feuerungsmaurer, so fiel mir der Schritt nicht allzu schwer. Ich bin froh, dass ich den ganzen Dreck hinter mir habe. Heute gehöre zu der Masse "Gehaltsempfänger ohne Gegenleistung", ich bin Rentner! Das war's in Kurzform, Wolfgang! Hab noch eine schöne Restwoche!
      Gruß vonne Küste! 
      Manne S.
  • Manfred Bartunek 27/03/2019 11:52

    Eine interessante Geschichte, Du bist also ein richtiger "Seebär" gewesen.
    Gruß Manne
    • Manfred Sagan 27/03/2019 19:46

      Hallo Manne, ich war Hochseefischer - ohne Vollbart! Richtige Seebären sind mit der Segelschifffahrt untergegangen. Schöne Restwoche noch und beste Grüße vonne Küste!
      Manne S.
  • Manfred Sagan 27/03/2019 11:32

    Erinnerungen...
    Als DDR - Hochseefischer im Indischen Ozean!
    Hauptstützpunkte waren Beira und Maputo in Mosambik. Von hier aus wurden die Einsätze der Kutter und der beiden Frosttrawler koordiniert und organisiert. Die Frosttrawler „Kattegat“ und „Mallangen“ lagen in Maputo. Bis 1975 und unter der Kolonialherrschaft Portugals, hieß die Hauptstadt Lourenço Marques und wurde als Perle Südafrikas bezeichnet. Von „Perle“ spürten wir allerdings nichts mehr. Nach einem schweren Maschinenschaden, der in mehrmonatiger Eigenleistung von der Besatzung und unter Leitung eines Spezialisten aus der DDR und zweier Spezialisten aus der damaligen BRD repariert wurde, gingen wir auf Probefahrt…
     Die beiden westdeutschen Spezialisten waren noch an Bord. Der Dampfer nahm keine Fahrt auf. Das Problem wurde im Bereich der Schwanzwelle lokalisiert. Um größeren Schaden auszuschließen bzw. abzuwenden kam das „Maschine Stopp“! Wir lagen dann ca. 14 Tage auf Außenreede vor Maputo. Die Entscheidung uns in ein Dock zuschicken fiel zu Gunsten von Diego Suarez aus. Eine Hafenstadt im Norden Madagaskars. Ein Rostocker Zubringertrawler nahm uns auf den Haken und schleppte uns nach Diego. Ich glaube das hat 10 Tage gedauert. Noch gar nicht ganz an der Pier fest kam das Empfangskomitee. Ein ganzer Bus voll schwarzer Nutten…
    Diego Suarez, eine Stadt mit damals ca. 70 000 Einwohnern, bestehend aus einem Gemisch vieler Nationen und Ethnien. Insgesamt machte die Stadt, von der wir nur einen kleinen Teil in der Umgebung des Hafens kennenlernten, einen heruntergekommenen Eindruck. Benzin war rationiert, ich glaube es gab täglich drei Liter, reich und arm dicht beieinander. Es gab unheimlich viele Taxis und Rikschas, diese zweirädrigen Karren, gezogen von verhärmten Gestalten. Madagaskar, einst Französische Kolonie erholten sich in Diego Suarez die Angehörige der französischen Fremdenlegion von ihren Fronteinsätzen...

    Das ist lange her. 10 Jahre später fuhren wir unseren Frosttrawler in den Schrott! 
    ...und wir fuhren mit!