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Mona-Lee


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Buschwindröschen



Die Blume

Aus zartem Blütenkelche bricht
der ersten Blume Kindgesicht
und traut sich kaum zu schauen,
zu hell dünkt ihr des Tages Licht,
zu seltsam auch des Himmels Blauen.

Des Falters Werben ist ihr fremd
und auch des Windes Kosen,
der Sonne Strahl am Mittag brennt,
den Regen auch sie noch nicht kennt,
er macht ihr Angst mit seinem Tosen.

Doch akzeptiert sie bald ihr Sein
und gibt sich hin ergeben,
sie kokettiert und schickt sich drein,
dass Schwüle birgt der Sonnenschein
und kurz nur ist ihr kleines Leben.

Sie schwillt und blüht aus sattem Laub
und wittert schon ihr Ende,
denn bald wird sie des Sturmes Raub
und sinkt ermattet in den Staub,
entgegen aller Widerstände.

© Gisela Grob, 2008

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