Bromelie im tropischen Regenwald

Bromelie im tropischen Regenwald

Heute gibt es von mir mal wieder ein ganz besonderes Mittwochsblümchen, eine Bromelie.
Bromelien kommen fast ausschließlich in Mittel- und Südamerika vor. Die farbigen Hochblätter dienen der Anlockung der Bestäuber (Insekten, Vögel und Fledertiere). In Regenwäldern erreicht das Tageslicht kaum den Boden. Um dem Lichtmangel zu entgehen, besiedeln Bromelien dort als Aufsitzerpflanzen das Kronendach der Bäume.
Um in luftiger Höhe trotzdem an Wasser und Nährstoffe zu gelangen, haben Bromelien ihre ganz eigene Strategie entwickelt. Sie besitzen auf ihren Blättern Schuppenhaare, mit denen Niederschlag und Nährstoffe direkt, ohne Umweg über die Wurzeln, aufgenommen werden können. Außerdem bilden viele Bromelien-Arten einen Blatttrichter (Mikro-Teiche) aus, in dem sich Regenwasser und Humusreste ansammeln und von den feinen Wurzeln aufgenommen werden können. Eine große Bromelie kann so bis zu 10 Liter Wasser speichern. Der Wirtsbaum wird so nicht geschädigt.
Jeder der Trichter bildet in Höhen von bis zu 60 Metern einen Mikrokosmos. Pflanzen zersetzende Bakterien, Einzeller und Würmer bilden das erste Glied der Nahrungskette im Trichter, diese werden von Mückenlarven und anderen Kleinstlebewesen gefressen, die ihrerseits wiederum von Wasserinsekten und tropischen Baumfrosch-Arten erbeutet werden. Bis zu 250 verschiedene Tierarten halten sich in einer Bromelie auf. Schließlich besuchen Vögel, Reptilien und kleine Säuger die Mikro-Teiche. Mit ihren Exkrementen "düngen" sie die Bromelien, der Nährstoffkreislauf schließt sich wieder.
Quelle: Biosphäre Potsdam

Hier ein Link zu Bromelien bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bromeliengew%C3%A4chse

Hier zwei Links zur Biosphäre Potsdam: http://www.berlin.de/special/reise/1777464-767508-biosphaere-potsdam.html

http://www.biosphaere-potsdam.de/