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Premium (Pro), Niederkassel

BR 155 mit dem täglichen Gemischtwarenladen

Auf dem Foto ist in mehrfacher Hinsicht geschichtsträchtiges zu sehen:
Der 131 Meter hohe Basaltfelsen der Erpeler Ley dürfte gut 15 Millionen Jahre alt sein und wurde später als Steinbruch genutzt, wie das Loch auf halber Höhe im Felsen noch erkennen lässt.

Einige Jahre später, am 2. August 1909 startete Graf Zeppelin vom Flughafen Hangelar mit einem Luftschiff zur ersten Rheinfahrt... – sie wurde zu einer Sturmfahrt, und der Zeppelin war gezwungen, aufgrund des Wetters über der Erpeler Ley umzukehren.

Noch etwas später, im Jahre 1916, begann man mit dem Bau der Ludendorff-Brücke. Sie war, ebenso wie die Kronprinzenbrücke bei Urmitz und die Hindenburgbrücke bei Rüdesheim Bestandteil des Schlieffen-Plans von 1912 und wurde 1918 eingeweiht. Ein Jahr später hatte man auch den Tunnel durch den Basaltfelsen fertiggestellt, und am 1. September 1919 wurde die Bahnstrecke als "strategisch wichtige" Verbindung zwischen Eifel und Westerwald eröffnet.

Für die späteren Pläne des "Groß-"Deutschen Reiches hatte sie aber keine Bedeutung mehr und wurde erst am 7. März 1945 wieder militärisch genutzt, als die 9. US-Panzerdivision unter Leutnant Karl H. Timmermann (deutschstämmig) die unzerstörte Brücke erreichte, die den Sprengungsversuchen der Wehrmacht standhielt, und innerhalb 24 Stunden überquerten 8000 Soldaten diesen ersten Brückenkopf der Alliierten über den Rhein.

Die deutsche Wehrmacht versuchte noch, die Brücke mittels Sprengkommandos, Bomberangriffen und V2-Raketen zu zerstören, was nicht gelang. Am 17. März stürzte die Brücke doch noch aufgrund der diversen Zerstörungsversuche ein – immerhin 8 Regimenter hatten bis dahin den Rhein überquert.

Wiederum etwas später, nämlich heute, stand ich in Remagen am westlichen Brückenturm, um das Treiben auf der rechten Rheinseite zu beobachten.

Über Rheinbrücken und -schiffe IV
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