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Georg2020


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Bedrückung

Dieses Bild ist nicht zu verstehen.
Mein Sohn und ich sind im Urlaub auf einen riesigen Bunker aus dem 1.Weltkrieg (Isonzoschlachten) gestoßen, der einerseits auf mehreren Etagen begehbar und relativ gut erhalten ist, andererseits aber auch deutliche Artillerieschäden, sowie Spuren eines starken Erdbebens in den 70er Jahren zeigt. Aufgrund der emotionalen Herausforderung für die Situation an diesem unerwarteten Ort (draussen über 30° C in den Alpen, Bergpanorama, Gebirgsbäche, Wald, drinnen aber Muff, Feuchtigkeit, Dunkelheit, Schimmel und Tod) und meiner deshalb unangemessenen fotografischen Ausstattung (schlechtes ZoomObjektiv und einer OBI - Taschenlampe) musste ich also improvisieren.
Innerhalb des Bunkers ist in allen Räumen auf Brusthöhe eine durchgehende Einbuchtung in der Wand zu finden, diese wirkt wie eine tastbare Orientierungshilfe im Dunkeln, ist aber vielleicht auch zum Verlegen von Kabeln genutzt worden (wer weiß was darüber?). In eine solche konnte ich die Taschenlampe einklemmen, die zunächst von links entlang der Einbuchtung gegen eine bereits deutliche Verkalkung in der Wand und dann weiter rechts gegen die Raumecke strahlte. Dadurch entstand die stark abstrakte Wirkung.
Das Ergebnis faszinierte und schockierte mich zugleich. War ich eh schon von dem Erlebnis sehr ergriffen, begriff ich erst hinterher, dass ich das Licht wie einen Einschuss dargestellt hatte, ohne mir bewusst darüber Gedanken zu machen.

Das Bild hat qualitativ viele Mängel, aber so ist ein mit dem bedrückenden Erlebnis zusammen zwar stark abstraktes, aber dennoch sehr authentisches Bild zustande gekommen.

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