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Albrecht Dürer: Maria mit Kind, eine Birne haltend (1526)

Albrecht Dürer: Maria mit Kind, eine Birne haltend (1526)

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Premium (World), Berlin

Albrecht Dürer: Maria mit Kind, eine Birne haltend (1526)

Besinnung auf die Bedeutung des Weihnachtsfests mit weltberühmten Bildern in den Museen Italiens und Spaniens

Albrecht Dürer (1471 – 1528)
Maria mit Kind, eine Birne haltend (la "Vergine della pera")
[Öl auf Holztafel, 43 × 32 cm, Saal 20 der Uffizien, Florenz]

Dürer hatte 1512 die "Maria mit der Birnenschnitte" (Wien) gemalt, mit Zähnchenabdrücken des Jesusknaben.
Auch 1516 in "Maria mit der Nelke" (München) wird das Kind in Verbindung mit der Birne gebracht.
Damals trug Maria noch den keuschen Schleier oder statt dessen den Heiligenschein, ganz katholisch.

1526 – ein Jahr nach Einzug der Reformation in Dürers Heimat Nürnberg – malte er das Motiv anders.
Denn um als Maler religiöser Bilder zu überleben, musste sich Dürer dem Zeitgeist anpassen.
Aber das Geschäftsmodell brach zusammen; die Birnenmaria ist sein letztes Madonnenbildnis.

So kommt Maria ohne Schleier und Heiligenschein daher, aufrecht sitzend, emanzipiert auf das Kind blickend.
Sie selbst ist es, die ihm die Birne überreicht – das Symbol für seine heilige Aufgabe, die Menschheit zu erlösen.
Etwas um die ikonografische Ecke gedacht, treibt die süße Birne den säuerlichen Apfel der Erbsünde aus.

Jesus hält in der Linken ein Gänseblümchen – Symbol seiner späteren Ehe mit seiner Mutter im Himmelsthron.
Damit wollte der unbekannte Auftraggeber auf seine feste Bindung zur Kirche (in Gestalt Mariens) hinweisen.
Die Birne war ursprünglich doppelt so groß gemalt; da musste Dürer nachbessern ("Reue" genannt).
Das Tafelbild hing im Ankleidezimmer der Medici-Herzöge; ehe es u.a. über den Palazzo Pitti 1773 in die Uffizien kam.

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