AboriginalsArt 1
Wenn man eine Kultur ausrotten will, zerstöre man ihre Kunst....umgekehrt besteht eine profunde Überlebenschance einer gefährdeten Kultur darin, ihre Kunst zu pflegen...
Die Aboriginals Australiens stellen auf unserem Planeten die älteste noch lebende Kultur dar, sie existieren seit ca 40 000 Jahren und erst seit kürzester Zeit sind sie gezwungen, ihre Lebensart zu ändern, wenn sie überleben wollen.
Die 70er Jahre markieren für die Aboriginals- nach den Zeiten von Vertreibung und Völkermord erhielten sie 1967 die Anerkennung als australische Staatsbürger- den Beginn ihrer zeitgenössischen (!) Kunst- keineswegs nur als Ethnokunsthandwerk anzusehen! Ausgang der Kunst- vor allem der Malbewegung war die Siedlung Papunya bei Alice Springs. Hierher wurden ca 1000 (!) Aboriginals - die traditionell als Nomaden in kleinen Gruppen leben- deportiert, um zu lernen, sich in die Kultur der Weißen zu assimilieren. Als Glücksfall ihrer Geschichte erwies sich Geoffrey Bardon, der in Papunya als Kunstlehrer arbeitete und die Abo's animieren konnte, ihr kulturelles Erbe in Form einer ihnen eigenen Bildsprache zu erhalten- der wirksame Weg, darüber auch das eigene vom Aussterben bedrohte Volk zu erhalten. Heute ist eine große Vielfalt in der Aboriginal-Malerei entstanden, die sich über den ganzen Kontinent in einer lokalabhängigen immensen Vielfalt der Stile zeigt, grob unterscheidbar in Desert- oder StadtKunst. Jeder Künstler arbeitet sein Leben lang an nur einem Thema, das ihm von seiner Gruppe mitgegeben wurde.
Für mich zeigt die AboriginalArt - natürlich gibt es auch hier viel trash, ich beziehe mich hier aber auf ihre Kunst- eine unvergleichliche Mischung aus höchster Abstraktion und narrativen Inhalten. Mittlerweile erzielen die Exponate ihrer herausragenden Künstler Höchstpreise auch in US-Galerien- ein gut Teil der erzielten Gewinne der australischen Galeristen- meist ehrenwerte Weiße, die die Aboriginals fair entlohnen- fließt zurück in die AboriginalsCommunities. Mir scheint es ein gangbarer, schöner und effektiver Weg zu sein, den Aboriginals zu helfen, in Würde zu überleben und von ihren Drogen- und Gewaltproblemen- stets Zeichen einer untergehenden Kultur- loszukommen.
Wir, meine Frau und ich, haben mehrere Exponate der AboArt in Alice Springs, Sydney und Darwin erworben- ich zeige nun Fotos von Ausschnitten dieser Gemälde.
Eure etwaigen Anmerkungen zu diesen Fotos wären überflüssig, sind es doch nur abfotografierte Gemäldeausschnitte. Wenn ihr aber eure Eindrücke zu diesen Gemäldeausschnitten ausdrücken wollt, wäre es interessant für mich. Ich will mit dieser kleinen Serie auf das Schicksal der Aboriginals aufmerksam machen und dazu beitragen, würdevolle Wege zu wechselseitigem Respekt zwischen den Kulturen zu beschreiten...diese Bilder mögen eindrucksvoll belegen, dass die Kunst der Aboriginals sich keineswegs verstecken muss hinter der des weißen Mannes, sondern mindestens (!) ebenbürtig ist....
Daniel S.R. 23/08/2007 9:17
Hallo Mario,deine AboriginalArt-Serie ist dir eindrucksvoll gelungen. Ich finde diese Art der Kunst ausgesprochen sehenswert. Die feinen Muster und Strukturen gefallen mir sehr gut.
Grüße Daniel
Volker - H 12/08/2007 20:31
Super Serie, gefällt mir in der gesamten Präsentation.A B N E R 12/08/2007 19:32
Die gesamte Serie ist eine 1A-Arbeit, sauber und sehr gefühlvoll umgesetzt.Gruss
Gianni
Alex der Vikinger 12/08/2007 18:26
Ich würde mal stellvertretend für alle 5 Bilder etwas sagen wollen. Das Problem mit der Zerstörung der Kunst unliebsamer Bevölkerungsgruppen ist in vielen Ländern bekannt geworden. Da wurden z.B. Buddha-Statuen in Schutt und Asche gelegt, aber zum beispiel auch Kirchen, wie z.B. die Universitätskirche in meiner Heimatstadt Leipzig von den Kommunisten nach dem Krieg abgerissen.Die Kunst entfernen ist aber nur eine Maßnahme, die Menschen entfernt man damit nicht und die Kunst lebt in deren Köpfen weiter und ist unausrottbar.
Ich finde es schön Mario, daß du uns auf diese spezielle Weise das Problem noch einmal vor Augen geführt hast.
Lg Alex