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1. September 2008 Ramadanbeginn

1. September 2008 Ramadanbeginn

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Sylvia M.


Free Account, Austria

1. September 2008 Ramadanbeginn

Am 1. September 2008 war es wieder soweit: Für über eine Milliarde Muslime weltweit begann an diesem Tag der Fastenmonat Ramadan. Da der Ramadan ein Monat des Mondkalenders ist, dessen Jahr nur 354 Tage dauert, durchläuft er im Laufe von ca. 33 Jahren alle Jahreszeiten. Das heißt, dass der Muslim es lernt, die Entbehrungen des Fastens während drückender Hitze ebenso zu ertragen wie bei strenger Kälte.
Tagsüber ist fast alles verboten, aber wenn die Sonne z. B. hinter den Pyramiden von Giseh untergeht, gibt ein Böllerschuss aus einer Kanone das Signal zum "Iftar" dem Fastenbrechen. Das Fastenbrechen beginnt mit einer Dattel, einem Glas Wasser und einem Gebet.
Ein Ramadantag: Die Familie findet sich zusammen und nimmt vor dem Morgengrauen möglichst spät ein Frühmahl zu sich. Währenddessen kann sich der Muslim mental auf das Fasten vorbereiten. Der Fastende ist dazu angehalten seinen üblichen Tagesablauf beizubehalten. Allerdings soll der Muslim nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Geist fasten. Üble Nachrede, Lüge und Verleumdung gelten als besondere Herabwürdigung des Ritus. Von den Mitmenschen wird gegenüber den Fastenden Rücksichtnahme verlangt. Das Auftreten von Hunger und Durst ist nicht etwa ein unerwünschter Nebeneffekt, sondern gerade der zentrale Bestandteil des Fastens. Denn nur so entfaltet das Fasten sein Wirkung auf Geist und Charakter des Menschen.
Wenn der Sonnenuntergang naht, ist es das gute Recht eines jeden Muslims, sich auf das Fastenbrechen zu freuen. Um den schönen Moment in der Gemeinschaft zu erleben, versucht man entweder mit der gesamten Familie oder mit Freunden zusammenzukommen. Dennoch sollte man weder beim Frühmal noch beim Fastenbrechen abends über das Maß hinaus speisen und trinken.
Im Ramadan wird besonders viel Wert auf ein Zusammenwachsen der Gemeinschaft gelegt. Die verpflichtende Armensteuer, die auch zu den fünf Säulen des Islam gehört, wird fällig, und daneben wird auch viel freiwillig gespendet. Der Muslim soll sich in diesem Monat besonders davor hüten, zu streiten oder Zwietracht zu säen. Man lädt sich gegenseitig zum Fastenbrechen ein, und man freut sich auf das Ramadanfest, bei dem die Menschen endgültig wieder zueinander finden sollen. Das Finale des Ramadan ist ohne Zweifel das Ramadanfest, ähnlich wie bei uns Weihnachten. Dieses Fest ist einerseits Ausdruck der Freude, den Ramadan erlebt zu haben, und andererseits ein Höhepunkt der gemeinschaftlichen Verbundenheit. Nach dem Festtagsgebet am Morgen des ersten Tages beginnt eine Zeit der Warmherzigkeit, in der sich alle Familienmitglieder und Freunde gratulieren, sich gegenseitig besuchen und sich jeder zum Ziel setzt, aus Feinden und und Zerstrittenen Freunde zu machen. Nach dem Ramadan sollen alle Unstimmigkeiten ausgeräumt und Frieden und Freundschaft eingekehrt sein. Kinder genießen bei diesem Fest auch besondere Aufmerksamkeit und bekommen Geschenke. Mancherorts sind an den Festtagen öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzbar, damit auch Ärmere ihre Verwandten besuchen Können. Über eine Milliarde Menschen feiern dieses Fest des Friedens und nehmen sich vor, eine friedlichere Welt zu schaffen - weil sie daran glauben, dass eine Welt ohne Frieden keine Gott gefällige Welt sein kann. Und man kann zurecht feststellen: Die Botschaft des Ramadan ist eine Rückbesinnung auf Bescheidenheit und Nächstenliebe.
DAS FASTEN BZW. DIE FASTENZEIT BLICKT AUF EINE LANGE, TIEF IM GLAUBEN VERSCHIEDENER RELIGIONEN VERWURZELTE TRADITION ZURÜCK. SICHERLICH WEICHEN IHRE REGELN UND DATEN OFT STARK VONEINANDER AB, DOCH DER ZENTRALE KERN IST IMMER DER GLEICHE. DIE FASTENZEIT DIENT DER BESINNUNG AUF DAS WIRKLICH WICHTIGE.

Commenti 18

  • Sylvia M. 09/09/2008 0:39

    @VIELEN DANK AN ALLE!
  • foto fex 04/09/2008 21:21

    Kompliment!
    LG
    HH
  • Rainer Switala 04/09/2008 13:58

    egal welcher glaube
    die meisten menschen wollen friedlich miteinander leben
    deinem text bei den anmerkungen stimme ich zu
    feines bild dazu
    gruß rainer
  • Günter Frank 04/09/2008 8:23

    Dem, was Du Eva geschrieben hast, ist aus meiner Sichtweise nichts hinzuzufügen! Du sprichst mir aus der Seele! Wenn nur dieses Bewußtsein weiter verbreitet wäre! Der letzte Satz sagt alles aus, was Religion mit den Menschen anrichten kann! Es ist einfach großartig, wie Du dies alles formuliert hast - alle Hochachtung vor so viel Mut, Weitblick und Offenheit!
    Liebe Grüße vom Günter
  • Sylvia M. 03/09/2008 21:34

    @AN ALLE: Vielen Dank für die Beiträge, freue mich. Als ich die Präsentation hochgeladen habe, dachte ich insgeheim - da kommen sicher nur ganz wenige und oberflächliche Anmerkungen. Freue mich wirklich sehr, das dem nicht so war und ist.
    @Eva:"Setzen die Religionsoberen eher auf den Glauben an die Macht oder auf die Macht des Glaubens?" Wer die Geschichte der Religionen kennt, weiß, dass diese Frage nur allzu berechtigt ist. Ich kritisiere solche Christen, die von den christlichen Traditionen Europas schwärmen, als seien die christlichen Traditionen nicht auch welche perverser Menschenknechtung, verheerender Konfessionskriege, Kreuzzüge und des Antisemitismus.

    Ich kritisiere solche Juden, die an der Klagemauer nur eigenes Leid beklagen, nicht aber das Leid von Palästinensern. Ich kritisiere solche Christen, die sich Christen nennen, aber andererseits sagen, man könne mit der Bergpredigt keine Politik machen, wohl aber mit Atomwaffen.
    Ich kritisiere solche Muslime, die Missstände in der Welt und in den islamischen Staaten entweder ignorieren oder fortdauernd als Folge von christlichen Kreuzzügen und des abendländischen Kolonialismus bezeichnen, als sei irgendwer daraus an Fehler gebunden und als habe es keine islamischen Kreuzzüge gegeben, nur anders genannt - mit Millionen von Toten als Raubzüge für weltliche Großreiche.
    Ich kritisiere Religiöse, wenn sie den Atheismus, die Glaubensfreiheit oder die Freiheit allgemein als Dekadenz diffamieren, als liege die Macht über die Unzulänglichkeit nicht häufig genug in den Händen von Gläubigen und als seien die humanistischen Grundwerte des Judentums, Christentums und des Islam im Hinblick auf das Verhältnis zwischen den Menschen nicht gemeinsam und universell, ausgenommen allenfalls die religiöse Verunglimpfung von Freuden und Sexualität, samt der daraus notorischen Doppelmoral gegen die Natur.
    Ich kritisiere solche Juden, Christen und Muslime, die den Menschen Paradiese im Jenseits verheißen, aber alles für die Hölle auf Erden tun, indem sie die Achtung füreinander verletzen.
    LG Sylvia


  • Margret D. 03/09/2008 19:57

    eine tolle Aufnahme mit hinreichender Info dazu.

    LG Margret
  • Monika Paar 03/09/2008 19:40

    ein tolles bild zum informativen text.
    lg
    monika
  • silvi-lein 03/09/2008 15:20

    Gute Bearbeitung....Sehr informativer Text.
  • Klaus Markhoff 03/09/2008 15:18

    Prima Foto - auch mit dem Mann im Vordergrund.
    Der Text ist wieder mal Sylvia "spezial" !!!

    Gruß Klaus
  • Helmut Taut 03/09/2008 13:42

    Liebe Sylvia, schön das Du mich erinnerst, aber ich fliege sowieso am 15.9. auf die Seidenstrasse.
    Liebe Grüße ins heilige Land
    Helmut
  • Alfred Held 03/09/2008 12:07

    Dein Bild hat inklusivem Begleittext eine aufklärende Wirkung
    dein Foto in diesem Foemat und Bildschnitt ist sehr passend, der Rahmen setzt zusätzlich Akzente
    Gruß Alfred
  • Jürgen Eiden 03/09/2008 11:46

    Ein schönes Bild & ein sehr informativer Text

    vg Jürgen
  • Marguerite L. 02/09/2008 23:12

    Nathan der Weise war damals mein Diplomthema .....
    Das Bild ist sehr schön und der Text sehr eindrücklich, danke!
    Alte Lehmmoschee
    Alte Lehmmoschee
    Marguerite L.
    Grüessli Marguerite
  • Erwin F. 02/09/2008 22:51

    @sylvia...*lach*, genehmigt !
    erwin
  • Sylvia M. 02/09/2008 22:06

    @Erwin: Heute betrachten viele Menschen in Europa den Islam als eine Bedrohung. Ist diese Überzeugung berechtigt oder ist sie nur Schwarzmalerei? Politiker und Humanisten wollen die Bedrohung durch den Islam nicht anerkennen und verbreiten die Parabel von »Nathan dem Weisen«, nach der die drei Hauptreligionen, Judentum, Christentum und Islam als gleichwertige und friedliche Religionen zu betrachten seien. Wenn man sich in der Welt umsieht hat die Realität aber in der Tat alle "Schönmalerei" Lüge gestraft. Dennoch will ich an den guten Kern im Islam glauben, also Erwin lass mich ein bisserl schönmalen.....:-))) Mir fällt bei einer Begegnungen mit einer anderen Religion zuerst das Ungewöhnliche und Fremde auf. Weitet sich jedoch der Blick entdecke ich immer wieder Gemeinsamkeiten.........und mein "Hang" zu arabischen Ländern ist dir sowieso bekannt! :-))) Osama bin Laden rechtfertigt seine blutigen Anschläge mit dem Koran :-(. Islam und Christentum, Antipoden der Religionen ? Doch ich glaube - tatsächlich gibt es mehr Gemeinsames als Trennendes.
    LG Sylvia