Chris Baumert

Sanft liebkoste er den Auslöser,
sich völlig im Klaren darüber, was für Folgen es haben würde seinen Zeigefinger nur leicht zucken zu lassen und damit einen unaufhaltsamen Vorgang auszulösen.
Sein Blick, über Spiegel gelenkt, floss in die Wirklichkeit hinaus.
Die Idee hinter seiner Stirn legte sich wie eine Schablone auf den sich vor ihm ausbreitenden Augenblick.
Die Zeit schien stillzustehen.

Er wartete.

Schweiß bildete sich auf seiner Handinnenseite, es schien als wolle die Kamera ihm entfliehen, aber er brauchte noch Zeit - einwenig Zeit nur noch.
Je näher der Augenblick des Festhaltens rückte, umso lauter schlug sein Herz in seiner Hose.
Der Zeitpunkt für die Geburt eines neues Bildnisses, für seine eigene Interpretation der Dinge, war gekommen.
Mit völliger Hingabe drückte er den kleinen Übermittler, der seine Gedanken mit der fragilen Mechanik verband, um SEIN Bild zumalen.