Zwiefalten - Münster Unserer Lieben Frau

Zwiefalten - Münster Unserer Lieben Frau

Das Münster Unserer Lieben Frau in Zwiefalten stellt einen Höhepunkt auf der Oberschwäbischen Barockstrasse dar.
Baumeister war Johann Michael Fischer aus Burglengenfeld, welcher den Bau 1741 von den Gebr. Schneider übernommen hatte (der Vertrag mit den Schneider – Brüdern wurde von Abt Mauz gekündigt, da er mit deren Planung ganz und gar nicht einverstanden war). Fischer war ein Meister des Gewölbebaus, er konnte sich als einer der wenigen mit Balthasar Neumann auf diesem Gebiet messen. Er zeichnet sich auch für den Bau in Ottobeuren verantwortlich. Er gilt als Glücksfall für den Weiterbau der Kirche, verwandelt er doch den 80 m. langen Innenraum durch die Anordnung von Doppelsäulen in einen „Festsaal“. Auch der ausschwingende Emporenumgang trägt zu diesem Eindruck bei.
Johann Michael Feichtmayr, Stuckateur, und Franz Joseph Spiegler, Freskenmaler, arbeiten in Zwiefalten zum ersten Male zusammen. Abgestimmt auf die in Erdtönen gemalten Fresken erstellt Feichtmayr die Stuckmarmorfassungen der Säulenschäfte sowie auch den Hochaltar. Die Fresken über den Seitenkapellen werden erst später, unter Abt Nikolaus II, gemalt, unter anderem von Meinrad von Ow.
Joseph Gabler baut von 1753 – 1755 die nicht mehr vorhandene Chororgel.
„Die Orgel auf der Westempore wird 1772–1777 vom Orgelbauer Joseph Martin von Hayingen gebaut. Das Werk mit 64 Registern ist zweigeteilt und um das Westfenster mit einer dreifachen Tiefenstaffelung so in das Tonnengewölbe eingepasst, dass es als eine einzige grosse Prospektwand in Erscheinung tritt. Die sechs Gehäusetürme schliessen mit einem mächtig geschweiften Gebälk in spätbarocker Tradition ab. Diese für den Innenraum wichtige Orgel ist heute nicht mehr vorhanden. An ihrer Stelle steht ein modernistisch nacktes Pfeifenwerk von 1958.“ – leider.
Durch den Sachverstandes des Abtes Benedikt Mauz, der Fischer zum Bauleiter erkoren hat, ist Zwiefalten das Gesamtkunstwerk des Rokoko geworden, welches wir heute bewundern dürfen.